Strakosch von Feldringen Georg, Industrieller und Landwirtschaftsfachmann. Geb. Brünn, Mähren (Brno, Tschechien), 28. 9. 1898; gest. Wien, 7. 7. 1938 (Selbstmord); mos., später evang. AB. Urenkel von Salomon Strakosch, Sohn aus erster Ehe von Siegfried S. v. F. (beide s. d.); ab 1930 verehel. mit der amerikan. Opernsängerin Renée Bullard. – S. kam mit seiner Familie 1903 nach Wien, wo er das Gymn. absolv. Nach Kriegsdienstleistung, zuletzt bei der Luftabwehr an der italien. Front, rüstete er als Lt. der Res. ab und stud. 1917–21 Landwirtschaft an der BOKU in Wien. 1921 nach Ablegung der letzten Staatsprüfung Ing., 1922 Dr. der Bodenkultur. S. arbeitete danach in landwirtschaftl. und industriellen Betrieben in Dtld., den USA sowie Kuba und unternahm Stud.reisen nach Mittelamerika, Afrika etc. 1924 trat er als öff. Ges. in den von seinem Vater und Felix Strakosch (s. d.) geleiteten Familienbetrieb, die Hohenauer Zuckerfabrik, ein. Ab 1927 auch Geschäftsführer, hatte er an der weiteren Ausgestaltung und am Aufstieg des Unternehmens wesentl. Anteil. Daneben war er u. a. ab 1926 Vorstandsmitgl. der Wr. Molkerei, ab 1937 Verw.R.mitgl. des Assekuranzver. der Zuckerind. in Prag, zählte zu den Gründungsmitgl. des Wr. Rotaryclubs und war Vorstandsmitgl. industrieller Ver. Er betätigte sich auch als Fachschriftsteller für Z. und Ztg. Nach dem „Anschluß“ wurde S. ebenso wie sein Cousin, Dr. Oskar Strakosch, der ab 1928 gleichfalls öff. Ges. der Hohenauer Zuckerfabrik war, verhaftet und seiner Funktionen enthoben. Das Unternehmen wurde unter kommissar. Verwaltung gestellt und i. d. F. „arisiert“. Angesichts der Bedrohung durch den Nationalsozialismus nahm sich S. das Leben.