Stro(u)hal Jakob (Jakub), Chemiker, Fabrikant und Landwirt. Geb. Müglitz, Mähren (Mohelnice, Tschechien), 3. 5. 1788 (Taufdatum); gest. Kobeřitz bei Prödlitz, Mähren (Kobeřice, Tschechien), 11. 6. 1870; röm.-kath. Sohn eines Seifensieders. – Über S.s Ausbildung ist nichts Genaueres bekannt. Er soll die phil. Jgg. an der Univ. Olmütz besucht haben. S. war Mag. pharm. und suppl. längere Zeit an der Lehrkanzel für Pflanzenphysiol. an der Univ. Olmütz. Er besaß ab 1827 eine Fabrik in Großwisternitz (Velká Bystřice), die als erste in Mähren und Schlesien chem. Produkte erzeugte, u. a. Soda, Salmiak, verschiedene Säuren, Berlinerblau, aber auch Essig, Bleizucker und Weingeist. S., der 1848 in den mähr. LT gewählt wurde, übersiedelte 1850 nach Brünn und widmete sich i. d. F. seinen wiss. Arbeiten für die mähr.-schles. Ges. zur Beförderung des Ackerbaues, der Natur- und Landeskde. Bes. interessierte er sich für Bienenzucht sowie Gartenbau und hielt zu diesen Themen vielbeachtete öff. Vorträge. Daneben erteilte er prakt. und theoret. Unterricht in Obst-, Wein- und Gemüsebau. Ab 1867 bewirtschaftete er in Nebowid (Nebovidy) bei Brünn einen modernen Bauernhof. S. galt nicht nur als ausgez. Chemiker, sondern war auch um die Verbesserung der allg. Landeskultur bemüht. Für seine Verdienste erhielt er 1859 und 1862 die silberne Medaille der Ges. zur Beförderung des Ackerbaues, der Natur- und Landeskde.