Struska, Johann (1848–1924), Veterinärmediziner

Struska Johann, Veterinärmediziner. Geb. Budweis, Böhmen (České Budějovice, Tschechien), 23. 5. 1848; gest. Praha, Tschechoslowakei (Tschechien), 5. 6. 1924. Nach Besuch des Gymn. stud. S. ab 1868 ein Semester Med. an der Univ. Prag, ab dem Wintersemester 1868/69 an der Univ. Wien; 1874 Dr. med. I. d. F. als Sekundararzt im Krankenhaus Wieden (Wien 4) tätig, trat S. 1876 als Pensionär in das Thierarznei-Inst. ein und erwarb 1879 das tierärztl. Diplom; 1879 Ass., 1881 Doz. für Geschichte und Literatur der Tierheilkde.; 1883 Adjunkt. 1889 wurde S. als Nachfolger F. A. Müllers (s. d.) o. Prof. der deskriptiven (ab 1911 systemat.) und topograph. Anatomie. 1914 i. R. S. konnte sich als langjähriger Inhaber der Lehrkanzel große Verdienste um seine Lehrfächer und um die Hochschule erwerben. Bes. Erfolg erzielte er jedoch als Mitgl. der Anatom. Nomenklaturkomm., in der er wesentl. zur Modernisierung und Vereinheitlichung der veterinärmed. anatom. Fachsprache beitrug und ihre Differenzierung gegenüber der Humanmed. erreichte. 1903 erschien sein bekanntestes und lange Zeit in Lehre und Forschung viel benutztes Werk „Das Lehrbuch der Anatomie der Hausthiere“. Während des 1. Weltkriegs lebte er in Wien und übersiedelte nach 1918 mit seiner Familie nach Prag. S. erhielt u. a. 1906 das Ritterkreuz des Franz Joseph-Ordens und 1910 den Orden der Eisernen Krone III. Kl. 1913 HR.

Weitere W.: Anleitung zu den anatom. Präparir-Uebungen, 1887; Beitrr. in Vjs. für wiss. Veterinärkde.; etc.
L.: WZ, 21. 6. 1924; Eisenberg 2; Wr. Tierärztl. MS 11, 1924, S. 379f.; G. Günther, Die Tierärztl. Hochschule in Wien, (1930), S. 72 (m. B.); H. Partisch, Österreicher aus sudetendt. Stamme 4, 1967, S. 148f.; 200 Jahre Tierärztl. Hochschule in Wien, 1968, s. Reg.; Hist. Archiv der Veterinärmed. Univ. (m. B.), UA, beide Wien.
(Ch. Mache)   
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 13 (Lfg. 62, 2010), S. 429
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