Struszkiewicz Władysław von, Politiker und Agronom. Geb. Pysznica, Galizien (Polen), 15. 9. 1846; gest. Wien, 22. 5. 1919; röm.-kath. Sohn eines Gutsbesitzers, Onkel von Jerzy v. S. (s. d.). – Nach Absolv. des Gymn. und der landwirtschaftl. Akad. im oberschles. Proskau (Prószków) 1870 war S. Verwalter und später Besitzer eines Guts bei Niewiarów. 1872 wurde er in den Bez.ausschuß von Limanowa gewählt, 1873 zum Gutachter beim Kreisgericht Neusandez (Nowy Sącz) bestellt. Ab 1877 Mitgl. (ab 1882 im Vorstand) der Krakauer Landwirtschaftsges.,, 1882 wurde er in deren Vorstand aufgenommen. 1882–95 und 1901–07 Abg. zum galiz. LT, gehörte er der Landeskomm. für landwirtschaftl. Angelegenheiten in Galizien an. Ab 1885 war er Mitgl. des Staatseisenbahnrats und 2. Vizepräs. der Krakauer Landwirtschaftsges., 1887 wurde er Vors. von deren Zweigstelle in Bochnia, fungierte 1895–1911 als Mitgl. des galiz. Landeseisenbahnrats und hatte einen Sitz im Ständigen Beirat des Präs. der Gen.dion. der Österr. Staatsbahnen inne. S. wirkte auch als Insp. an niederen Landwirtschaftsschulen. Ab 1892 Präs. der Ges. für Trockenfrüchte und -gemüse in Bochnia. Von 1892 an war er Landeskulturinsp. und HR im Ackerbaumin., später Vorstand der dortigen Milchsektion und ab 1901 Mitgl. der Min.veterinärkomm. beim Innenmin. Er gründete den Vorschußver. und den Ver. zum Schutz des Grundbesitzes in Limanowa, war Mitgl. des Österr. Milchwirtschaftl. Zentralver. und veröff. Beitrr. über land- und milchwirtschaftl. Themen. 1893 wurde er Insp. der Höheren landwirtschaftl. Landeslehranstalt Dublany bei Lemberg (L’viv). 1887–1907 war er Abg. zum RR, wo er dem Polenklub angehörte. Er engagierte sich auch für die Renovierung der poln. Kirche in Wien-Landstraße. S., der sich bes. Verdienste um die Landwirtschaft Galiziens erworben hatte, war 1912–14 Mitgl. der Vereinigung für Landwirtschaft, Wirtschaft und Ind. in Lemberg.