Süß (Süss), Martin (1786–1859), Domherr und Lehrer

Süß (Süss) Martin, Domherr und Lehrer. Geb. Waldkirchen, Bayern (D), 30. 10. 1786; gest. Passau, Bayern (D), 3. 2. 1859; röm.-kath. Sohn eines Müllers. ─ Nach dem Schulbesuch legte S. 1804 die Aufnahmsprüfung für das Salzburger Priesterhaus ab, in das er 1805 als Stipendiat eintrat. 1805–08 absolvierte er das Studium der Theologie, danach besuchte er ein Jahr lang rechtshistorische Vorlesungen am Juridikum der Universität Salzburg (beide Studien nicht nachweisbar). 1809 wurde er in Salzburg zum Priester geweiht. Im selben Jahr zum Domkurator ernannt, übernahm er zusätzlich (bis 1814) eine Anstellung als Hauserzieher bei der Händler- und Fabrikantenfamilie Mangin. Ab 1812 unterrichtete er am Gymnasium zu St. Peter in Salzburg, wo u. a. der Schriftsteller →Franz Xav. Stelzhamer zu seinen Schülern zählte. 1814–22 fungierte S. als Präfekt am Lodron’schen Kolleg Rupertinum, gleichzeitig wirkte er bis 1822 am Lyzeum in Salzburg als Sprach- und Literaturlehrer. Daneben war S. als Katechet und Fastenprediger im Salzburger Dom tätig; 1820 Pfarrbefähigung. 1822 kehrte er in seine Heimatdiözese Passau zurück, wo er bis 1824 die Funktion eines Kuratpriesters an der Wallfahrtskirche auf dem Mariahilfberg ausübte. 1824–28 bekleidete er das Amt des Domvikars, 1827 wurde er zum geistlichen Rat und Sekretär des bischöflichen Ordinariats bestellt; 1829 Ernennung zum Domkapitular (Domherrn) und Berufung zum bischöflichen Konsistorialrat. In den folgenden Jahren leitete er als Direktor die bischöfliche Kanzlei in Passau und wirkte als Synodal-Examinator. S., der sich auch für Geschichte interessierte, gab 1828 eine „Tabellarische Beschreibung des Bisthums Paßau“ heraus.

L.: F. Stelzhamer, Aus meiner Studienzeit, 1875, S. 26ff.; H. Pick, in: Mittheilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde 29, 1889, S. 416f., 442, 450f., 453, 30, 1890, S. 10; L. H. Krick, Chronologische Reihenfolgen der Seelsorgevorstände und Benefiziaten des Bistums Passau, 1911, S. 77, 708, 711; F. Hermann, in: Studien und Mitteilungen zur Geschichte des Benediktiner-Ordens und seiner Zweige 83, 1972, S. 596; H. Würdinger, Das Passauer Domkapitel nach seiner Wiedererrichtung im Jahr 1826 bis zum Jahr 1906, 1989, S. 82, 112, 195, 197, bes. 281; Archiv der Erzdiözese Salzburg, Salzburg; Archiv des Bistums Passau, D.
(Ch. Gigler)  
Zuletzt aktualisiert: 15.11.2014  
PUBLIKATION: ÖBL Online-Edition, Lfg. 3 (15.11.2014)