Széchényi von Sárvár und Felsővidek Gyula Gf., Politiker und Gutsbesitzer. Geb. Wien, 11. 11. 1829; gest. Budapest (H), 13. 1. 1921. Sohn von Pál Gf. Széchényi von Sárvár und Felsővidek (geb. 10. 11. 1789; gest. 30. 3. 1871) und Emilie Gfn. Széchényi von Sárvár und Felsővidek, geb. Gfn. Zichy-Ferraris (geb. 13. 11. 1803; gest. 13. 9. 1866); ab 1863 mit Karoline Gfn. Széchényi von Sárvár und Felsővidek, geb. Gfn. Zichy-Ferraris (1845–1871), ab 1875 mit Paula Gfn. Széchényi von Sárvár und Felsővidek, geb. von Klinkosch (1851–1901), verheiratet. – S. besuchte die Schule in Steinamanger (Szombathely) und Innsbruck. 1848 trat er in die Armee ein, wo er zunächst gegen Revolutionstruppen in Wien und Prag kämpfte. Ab 1849 diente er in Italien, während des Krimkriegs war er Adjutant bei →Heinrich Frh. von Hess; 1855 schied er als Rittmeister aus der Armee aus. S. gehörte zu den Mitbegründern des Wirtschaftsvereins des Komitats Somogy und baute sein Gut in Marczali (Marcali) zu einem Mustergut aus. 1867–69 wirkte er als Administrator des Komitats Sopron. 1868 wurde er auf Wunsch von →Julius Gf. Andrássy d. Ä. zum Ministerialrat „extra statum“ im Ministerium des Äußeren ernannt; dieses Amt übte er bis 1874 aus. 1900–03 gehörte S. als Minister am Allerhöchsten Hoflager dem Kabinett von →Kálmán Széll von Duka und Szentgyörgyvölgy an. Danach zog er sich aus dem politischen Leben zurück; 1857 Kämmerer, 1868 Geheimer Rat, 1884–96 Königlicher Obersttürhüter, 1896–1920 Königlicher Oberststallmeister; 1890 Orden der Eisernen Krone I. Klasse, 1903 Ritter des Ordens vom Goldenen Vlies, 1916 Großkreuz des Leopold-Ordens.