Szenczy (Szenci) Ferenc, Ps. Jodocus, Bischof. Geb. Steinamanger (Szombathely, H), 17. 9. 1800; gest. ebd., 19. 2. 1869; röm.-kath. Sohn bürgerl. Eltern, Bruder von →Imre József S. – S. besuchte das Gymn., trat 1817 in das Priesterseminar des Kom. Steinamanger ein, absolv. dort die phil. Jgg. sowie 1819–23 das Gen.seminar von Pest (Budapest); 1823 Priesterweihe. 1825–50 unterrichtete S. im Priesterseminar in Steinamanger Dogmatik, Moraltheol. und Pädagogik; 1850 Rektor. Ab 1852 war er Bischof von Steinamanger. Bereits während seiner Lehrtätigkeit war S. als theol. Schriftsteller tätig. 1825–40 verf. er Rezensionen zu Werken der theol. Tagesliteratur und arbeitete 1841–44 an der von Franz (Ferencz) Szaniszló de Torda und seinem Bruder hrsg. Kirchenz. „Religio és nevelés“ mit. Unter dem Ps. Jodocus schrieb er eine Reihe von Z.artikeln über die Anfang des 19. Jh. von Lutheranern und Calvinisten eingeleiteten Unionsbestrebungen in Ungarn, wie „Bemerkungen über die Ansichten des Grafen Zay“. Zur gleichen Thematik konnte er mit seinen Betrachtungen über Josef Székács’ konfessionelle Vereinigungsgedanken „Gondolattöredék Székács József unio fölötti gondolattöredékeire“ auch in protestant. Kreisen Anerkennung erwerben. Daneben war S. ein vorzügl. Prediger, der seine in ung. Sprache gehaltenen Kanzelreden veröff. S., der in seiner Diözese v. a. für die Intensivierung der Seelsorge eintrat und karitativ-soziale Unternehmungen förderte, genoss großes Ansehen. Eine bes. Ausz. für S. waren ausschließl. ihm gewidmete Sonette, die von Ordensmitgl. der Prämonstratenser in Steinamanger verf. und i. d. F. publ. wurden.