Szulisławski, Adam (1865–1911), Ophthalmologe

Szulisławski Adam, Ophthalmologe. Geb. Tarnów, Galizien (PL), 1. 4. 1865; gest. Lemberg, Galizien (L’viv, UA), 24. 11. 1911. Sohn des städt. Beamten Jan S. und von Eleanor S., geb. Zalewska; verheiratet mit Sophia Hebanowska. – Nach Absolv. des Gymn. in Stanislau (Ivano-Frankivs’k) 1884 stud. S. Med. an der Univ. Krakau; 1890 Dr. med. Während des Stud. arbeitete er im Laboratorium des Physiologen Napoleon Cybulski, 1891–92 spezialisierte er sich an der Klinik in Posen (Poznań) bei Boleslaus Wicherkiewicz auf Augenheilkde. Anschließend vertiefte er seine Ausbildung als Demonstrator bei →Ernst Fuchs in Wien und bei →Lucjan Rydel in Krakau. Zurück in Stanislau, wechselte er 1893 als Hilfsarzt an die Augenabt. des AKH in Lemberg zu →Emanuel Machek; 1895–1909 war er Sekundararzt. 1901 habil. sich S. als Priv.Doz. für Augenheilkde. an der Univ. Lemberg; 1909 ao. Prof. Daneben arbeitete er 1896–1911 als Kassenarzt für die Arbeiter-Unfallversicherungsanstalt für Galizien und die Bukowina. Wiss. forschte S. zur Physiol. und Pathol. des Auges, u. a. zur Kammerwasserproduktion, aber auch zur Anwendung von Antiseptika, insbes. von Jod, in der Augenheilkde. In der Diagnostik spezialisierte er sich auf die Behandlung von Glaukom, Trachom, durch Syphilis verursachten Augenerkrankungen sowie der Netzhautablösung. Bes. interessierten ihn die Ursache und Therapie von Melano-Sarkomen auf der Horn- und der Bindehaut. Wichtige Anliegen waren ihm auch die richtige Augenpflege und die Nutzung von Tageslicht in Schulen. Seine Fachbeitrr. erschienen u. a. in den Z. „Nowiny Lekarskie“, „Przegląd Higieniczny“, „Lwowski tygodnik lekarski“ und im „Centralblatt für praktische Augenheilkunde“. Erwähnenswert ist seine Publ. über die erfolgreiche Therapie bei Optikusatrophie „Przypadek zaniku nerwów wzrokowych z niezwykłą poprawą wzroku“ (in: Przegląd Lekarski 35, 1896). Darüber hinaus fungierte er als Red. der Z. „Czasopismo Lekarskie“. S. war Mitgl. der Towarzystwo dla Popierania Nauki Polskiej we Lwowie (Ges. zur Förderung der poln. Wiss. in Lemberg).

Weitere W. (s. auch Machek): Ueber das Auftreten multipler Neubildungen der Horn- und Bindehaut, in: Centralbl. für prakt. Augenheilkde. 20, 1896; Ueber die Verwendbarkeit des Jod- und Jodoformvasogens in der Augenheilkde., ebd. 22, 1898; etc.
L.: E. Machek, in: Lwowski tygodnik lekarski 6, 1911, S. 652f. (m. W.); W. Hahn, Kronika Uniw. Lwowskiego, 1912, 2, S. 107, 213, 264, 347, 349, 363, 381f., 442f.; W. Zwoździak, in: Archiwum Historii Medycyny 28, 1965, S. 312f.; W. Wojtkiewicz-Rok, Dzieje wydziaіu lekarskiego Uniw. Lwowskiego w latach 1894–1918, 1992, S. 25, 64, 78, 82, 105f.; Leks. historii Polski, ed. M. Czajka u. a., 1995; P. Szarejko, Słownik lekarzy polskich XIX wieku 3, 1995.
(M. Nadraga)   
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 14 (Lfg. 64, 2013), S. 176f.
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