Sturm Georg, Maler und Kunstgewerbler. Geb. Wien, 12. 8. 1855; gest. Wageningen (NL), 16. 3. 1923. Sohn von →Friedrich Sturm. – S. stud. 1868–73 an der Wr. Kunstgewerbeschule u. a. bei seinem Vater und bei →Ferdinand Laufberger, wurde 1873 mit der Preismedaille für Farbkompositionen ausgez. und erhielt bald internationale Aufträge. 1876 schuf er für das Handelsmin. Vorlagen für Glas- und Porzellanmalerei, die in verschiedenen kunstgewerbl. Schulen Verwendung fanden. 1882 wurde S. als Prof. an die Rijksschool voor Kunstnijverheid in Amsterdam berufen. Befreundet mit dem Architekten Pierre Cuypers, schuf er i. d. F. Wandmalereien in der Vorhalle und dekorativ-allegor. Fayencebilder mit Szenen aus der holländ. Kulturgeschichte für die Außenmauern des Rijksmus., wobei er versuchte, seine Arbeiten möglichst weitgehend in die Architektur und die gemalten Dekorationen einzugliedern. Weiters fertigte er dekorative Gemälde für den Trauungssaal des Rathauses und die Univ. in Utrecht, für den Koningspaviljoen im Bahnhof Amsterdam Centraal und den Statenzaal im Provinciaal Mus. van Drenthe in Assen. Daneben entwarf er für den Teppichfabrikanten Max Kneusels Teppiche, die im Kunstgewerbe-Mus. in Berlin ausgest. wurden.