Sueß Friedrich, Industrieller. Geb. London (GB), 8. 6. 1833; gest. Wien, 6. 11. 1907; evang. AB. Sohn von →Adolph Heinrich S. und Bruder von →Eduard S., verheiratet mit Helene S.-Rath (geb. 14. 4. 1837; gest. 21. 5. 1915), 1898 Scheidung; Vater von →Friedrich S. Ritter v. Hellrat, Helene S., der Ehefrau des Großindustriellen →Ignaz Ginzkey, und Irma S. (geb. 11. 9. 1859; gest. 10. 8. 1932), der Ehefrau des Gen.dir. der Wienerberger Ziegelfabrik Emil Teirich. – S. zog 1834 nach Prag und 1844 nach Sechshaus (Wien 15) und trat nach der Schulausbildung sowie nach Stud.aufenthalten in Frankreich, Belgien und der Schweiz in die Saffian-, Loh-, Brüsseler und Korduanlederfabrik seines Vaters ein. In den 1860er-Jahren produzierte er in größerem Maße alle Gattungen versetzten Sohlenleders und Riemen. In den 1870er-Jahren stellte die Fa. A. H. Sueß & Söhne von Lackledererzeugung auf die Verarbeitung von Ross- und Büffelleder um und belieferte u. a. die Armee. S. war 1870–77 Mitgl. des nö. LT und 1873–90 des RR, wo er und Eduard S. dem Klub der Linken angehörten. Auf seine Initiative im RR ging 1874 die Gründung der Lehr- und Versuchsanstalt für Lederind. sowie einer Fachschule für Färberei, Druckerei und Bleicherei in Sechshaus zurück. 1869–71 fungierte er als Vizepräs. des Nö. Gewerbever. und 1872 als Vizepräs. der Weltausst.komm. für NÖ. Ab 1880 war er Mitgl. des Industriellen Clubs, 1889–99 Vizepräs., 1899–1903 Präs.; 1886–1907 Gen.rat der Österr.-ung. Bank, 1878 Dir. der Oesterr. Nationalbank, Verw.R. der Wr. Lebens- und Rentenversicherungsanstalt sowie 40 Jahre hindurch Prüfungskoär. der TH. 1897 schied er aus der Unternehmensführung aus und widmete sich v. a. humanitären Aufgaben. S. war 1862 Jurymitgl. der Londoner Weltausst., wofür er das goldene Verdienstkreuz mit der Krone bekam. 1867 Ritterkreuz des Franz Joseph-Ordens, 1873 Orden der Eisernen Krone III. Kl., 1900 Komturkreuz des Franz Joseph-Ordens. 1869–1901 Mitgl. der HGK.