Šulc Otakar, Chemiker und Pädagoge. Geb. Prag, Böhmen (Praha, CZ), 3. 2. 1869; gest. ebd., 11. 6. 1901. Nach Besuch des Gymn. stud. Š. Physik und Mathematik an der tschech. Univ. Prag, wo er von →August Johann Friedrich Seydler und →Vincenc (Čeněk) Strouhal beeinflusst wurde; vermutl. 1893 Dr. phil. 1893–94 lehrte Š. am Realgymn. in der Prager Neustadt, 1894–97 war er Ass. an der tschech. Univ. 1897/98 habil. er sich an der tschech. TH als erster Doz. der neuen Fachrichtung Theoret. und physikal. Chemie und hielt Vorlesungen über Elektrochemie, ausgewählte Bereiche der Thermochemie und chem. Lösungen. Daneben war er ab 1898 als externer Prof. für chem. Technol. an der Kunstgewerbeschule tätig. In seinem Privatlabor untersuchte er die Eigenschaften von Zucker und befasste sich mit Bestimmungsproblemen des relativen Molekulargewichts von organ. Verbindungen sowie mit Elektrochemie. Sein Interesse galt auch der Röntgenstrahlung und der Astronomie. Š. red. die Fachz. „Listy chemické“, publ. im „Věstník České akademie“, in der Z. „Živa“ und verf. Beitrr. für „Ottův slovník naučný“. Š., der als der erste tschech. Physikochemiker gilt, war ab 1900 k. M. der böhm. K. Franz Josephs-Akad. der Wiss., Literatur und Kunst.