Šumanović (Choumanovitch), Sava (1896–1942), Maler

Šumanović (Choumanovitch) Sava, Maler. Geb. Vinkovci (HR), 22. 1. 1896; gest. Hrvatska Mitrovica, Kroatien (Sremska Mitrovica, SRB), 30. 8. 1942 (ermordet). Sohn eines Forsting. – Nach Besuch des Realgymn. (1906–14) in Semlin (Beograd-Zemun) stud. Š. 1914–18 an der Höheren Schule für Kunst und Kunstgewerbe in Agram (Zagreb) bei →Oton Iveković und →Menci Klement Crnčić, 1921 besuchte er drei Monate lang die Schule von André Lhote in Paris. Š.’ künstler. Gesamtwerk lässt sich in mehrere Phasen gliedern. In seiner ersten Zagreber Periode (1918–20), in der er das Atelier mit dem Maler Milan Steiner teilte, war er als Illustrator und Bühnenbildner am Nationaltheater tätig und malte Landschaften im Stil des Impressionismus, wurde jedoch auch von Symbolismus und Expressionismus beeinflusst. Die erste Pariser Periode (1920–21) ist durch Lhotes Einfluss gekennzeichnet: Š. übernahm dessen kubist. Bildsprache mit ihrer charakterist. kristallförmigen Volumenbehandlung und schuf anschließend seine wichtigsten kubist.-konstruktivist. Werke („Abend“, 1921, Muz. suvremene umjetnosti, Zagreb; „Bildhauer im Atelier“, 1921, Moderna galerija, Zagreb). Diese stellte er nach der Rückkehr nach Zagreb 1921 in einer für die Rezeption des Kubismus in der kroat. bildenden Kunst wichtigen Ausst. vor. In der zweiten Zagreber Periode (1921–25) schrieb Š. theoret. Texte über den Kubismus, während seine Arbeiten durch das allmähl. Aufweichen kubist. Formen („Hafenagent“, 1921, Muz. moderne i suvremene umjetnosti, Rijeka; „Seemann auf der Mole“, 1921/22, Galerija Matice srpske, Novi Sad), eine Wendung zur Tradition (im Sinne Nicolas Poussins), zur Monumentalität und zum Neoklassizismus („Variation auf das antike Thema“, 1923/24, Moderna galerija, Zagreb) charakterisiert sind. In der zweiten Pariser Periode (1925–30) setzte sich Š. mit den Arbeiten von Antoine Watteau und Henri Matisse auseinander und nahm an mehreren Ausst., z. B. im Salon des Indépendants, teil. Seine Farbpalette wurde heller, das Kolorit intensiver, seine künstler. Handschrift zunehmend expressiver („Das betrunkene Schiff“, 1927, Muz. savremene umetnosti, Beograd; „Das Frühstück im Grünen“, 1927, Spomen-zbirka Pavla Beljanskog, Novi Sad). 1929 begann er eine Bildreihe mit minimalist. Variationen, die charakterist. für seine letzte Šider Periode (1930–42) sind, in der Motive und Landschaften in der Gegend um Šid sowie Akte im sog. Linearstil dominieren. Im August 1942 wurde Š. in Šid von der Ustaša verhaftet und in Hrvatska Mitrovica erschossen. 1952 wurde die Galerie S. Š. in Šid eröffnet, die den größten Tl. seiner Werke aufbewahrt.

Weitere W.: s. Bašičević; Protić.
L.: Enc. Jug.; Enc. lik. umj.; Thieme–Becker; Vollmer; A. B. Šimić, in: Savremenik 3, 1921, S. 184f.; Kleine slav. Biographie, 1958; D. Bašičević, S. Š. život i djelo, 1960 (m. B. u. W.); M. B. Protić, S. Š., 1896–1942, retrospektivna izložba, Beograd 1984 (Kat., m. B. u. W.); The Dictionary of Art 29, 1996; Lj. Miljković, S. Š. Slikar svetlosti, Beograd 2002 (Kat., m. B.).
(L. Magaš)   
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 14 (Lfg. 63, 2012), S. 47f.
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