Suppan, Josef (1828–1902), Politiker und Jurist

Suppan Josef, Politiker und Jurist. Geb. Innsbruck (Tirol), 9. 1. 1828; gest. Laibach, Krain (Ljubljana, SLO), 5. 7. 1902; röm.-kath. Sohn des Forstmeisters Jakob S. (geb. Asp, Krain / Zasip, SLO, 23. 7. 1795; gest. Laibach, 1872) und von Antonia S., geb. Steurer; ab 1856 verheiratet mit Anna Dimitz, der Schwester von →August Dimitz und →Ludwig Dimitz. – S. besuchte das Untergymn. in Meran (Merano/Meran) sowie das Obergymn. in Laibach und Innsbruck. 1846/47–50 stud. er Rechtswiss. an der Univ. Innsbruck; 1851 Dr. jur. an der Univ. Graz (nicht belegbar). 1848 war S. Mitgl. der Akadem. Legion. Nach seinem Stud. war S. bis 1852 bei der Kammerprokuratur in Laibach sowie bis 1853 als Konzipient in Advokatenkanzleien in Laibach und Cilli (Celje) tätig. Ab 1854 arbeitete er als Advokat in Eperies (Prešov) und ab 1856 in Rudolfswert (Novo mesto), wo er 1856–61 auch Mitgl. des Gmd.rats war. Ab 1861 war er in Laibach tätig. 1861–68 bzw. 1870–74 Abg. des Krainer LT, 1866–68 LHptm.stellv.; 1873–79 Abg. zum RR. Bis 1866 gehörte S. der slowen. nationalen Partei an; seit der Gründung des Konstitutionellen Ver., in dem sich die Krainer Verfassungstreuen versammelten, war er bis 1902 dessen Präs. Bes. Ansehen genoss er als Laibacher Kommunalpolitiker, wo er 1863–83 Gmd.rat und 1869–71 Bgm. war. In seiner Amtszeit initiierte er notwendige Vorarbeiten für die Errichtung der städt. Wasserleitung und der Kanalisation und ließ verschiedene kommunale Gebäude errichten. Weiters wurde dank seiner Intervention die Laibacher Tabakfabrik errichtet. 1869–94 gehörte er dem Reichsgericht an; 1895–1902 Mitgl. des Staatsgerichtshofs. Ab 1886 wirkte S. als Kurator sowie ab 1889 auch als Konsulent der Krain. Sparkasse, die sich unter seiner Führung zur größten Finanzanstalt in Krain entwickelte. In dieser Funktion erwarb sich S. v. a. Verdienste um die Finanzierung des Schulwesens in Laibach und Gottschee (Kočevje), beim Bau der Unterkrainer Bahn sowie von Arbeiterwohnungen, der Tonhalle der Philharmon. Ges. und des Dt. Theaters in Laibach. 1894 erhielt er das Komturkreuz des Franz Joseph-Ordens.

L.: SBL; Dr. J. S., Amtsdir. der Krain. Sparkasse in Laibach …, 1903 (m. B.); O. Plautz, Deutschen in Krain, o. J. (Ms., Inšt. za novejšo zgodovino, Ljubljana); UA, Innsbruck, Tirol.
(A. Rahten)   
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 14 (Lfg. 63, 2012), S. 53f.
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