Šusta Josef d. Ä., Landwirtschafts- und Fischereifachmann. Geb. Jankau bei Wotitz, Böhmen (Jankov, CZ), 26. 11. 1835; gest. Prag, Böhmen (Praha, CZ), 15. 10. 1914; röm.-kath. Aus einer Bauernfamilie stammend. Vater von →Josef Š. d. J. und Václav Š. (geb. Wittingau, Böhmen / Třeboň, CZ, 8. 8. 1871; gest. Praha, 25. 11. 1956), der die Arbeit seines Vaters als Gutsdir. in Frauenberg (Hluboká nad Vltavou) und Dir. der Wittingauer Teichwirtschaft fortsetzte. – Š. absolv. das Akadem. Gymn. in Prag, besuchte als ao. Hörer naturwiss. Vorlesungen am Prager Polytechnikum und 1856–57 die höhere landwirtschaftl. Lehranstalt in Ung. Altenburg (Mosonmagyaróvár) (kein Abschluss). Danach war er Adjunkt in Felső-Szászberek (Szászberek), bevor er 1858 eine Stelle in der schwarzenberg. Herrschaft in Postelberg (Postoloprty) annahm. 1867 wurde Š. Hofverwalter der Herrschaft in Wittingau, wo er sich in Zusammenarbeit mit →Johann Adolf II. Fürst zu Schwarzenberg verstärkt dem Ackerbau und i. d. F. insbes. der Teichwirtschaft widmete und den landwirtschaftl. Ertrag durch neue Methoden erhöhen konnte. 1879 Herrschaftsdir., 1898 i. R. Š. gab prakt. Hand- und Lehrbücher für Bauern heraus und förderte die Gründung von Wirtschaftsschulen, um bessere Lebensbedingungen auch für Kleinbauern zu ermöglichen. Ab 1879 widmete er sich verstärkt der Karpfenzucht und veröff. 1884 sein bekanntestes Buch, „Výživa kapra a jeho družiny rybničné“ (dt. „Die Ernährung des Karpfens und seiner Teichgenossen: Grundlagen der Teichwirtschaft“, 1888, 2. Aufl. 1905), in dem er u. a. belegte, dass Karpfen auch Fleischfresser sind. Mit diesem Ratgeber legte er die Grundlagen für eine moderne, ökonom. Fischzucht. Š., der als Begründer der Binnenfischerei in Böhmen gilt, führte dort die Maränenzucht ein und setzte sich auch für eine Verbesserung der Zanderzucht ein. 1874–1902 gehörte er dem böhm. Landwirtschaftsrat an. Er war Red.mitgl. diverser Fachz. (u. a. „Archiv zemědělský“, „České listy hospodářské“) und Prüfungskoär. an Wirtschaftsschulen.