Suttner, Johann (1801–1875), Beamter und Naturforscher

Suttner Johann, Beamter und Naturforscher. Geb. Magersdorf (Hollabrunn-Magersdorf, NÖ), 30. 4. 1801; gest. Wien, 12. 10. 1875; röm.-kath. Sohn eines Hauers. – Über S.s Schulbildung ist nichts bekannt. Im März 1819 trat er im nö. Weikersdorf den Militärdienst an und diente ab August 1822 über 25 Jahre beim Militär, zunächst als Kanonier im Feldart.rgt. 2, später bei der Hofburgwache. Anfang 1848 wurde er als Hausknechts-Aushilfe an das Montanist. Mus. übernommen. Nach der Gründung der Geolog. Reichsanstalt wirkte S. dort von Dezember 1849 bis September 1863 zunächst als Amtsdiener-Gehilfe, danach bis zu seiner Pensionierung im Juli 1869 als Kabinettsdiener. Sein wiss. Verdienst ist die Entdeckung der wichtigen und ergiebigen Molluskenfundstellen von Grund (Grund-Formation, unteres Badenium) bei Hollabrunn 1849. Diese galten nicht nur als epochemachend für die Paläontol. des Wr. Beckens, sondern haben überregionale Bedeutung für das mittlere Miozän der zentralen Paratethys; die letzte umfassende Bearb. erfolgte im 55. Bd. von „Geologica Carpathica“, 2004. 1869 wurde S. das Silberne Verdienstkreuz mit der Krone verliehen.

L.: WZ, 15. 10. 1875 (A.); Verhh. der k. k. geolog. Reichsanstalt 3, 1869, S. 231, 327; Z. für die Österr. Gymn. 20, 1869, S. 663; H. Zapfe, Index Palaeontologicorum Austriae – Supplementum, 1987; M. Svojtka – T. Hofmann, in: Berr. der Geolog. Bundesanstalt 83, 2010, S. 64ff. (m. L.); Geolog. Bundesanstalt, Wien; Pfarre St. Ulrich, Hollabrunn, NÖ.
(M. Svojtka – T. Hofmann)   
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 14 (Lfg. 63, 2012), S. 65f.
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