Svoboda František Xav., Ps. Fr. Anger, Arnošta Farkačová, Frant, Lifka, Oldřich Popel, Schriftsteller. Geb. Mnischek, Böhmen (Mníšek pod Brdy, CZ), 25. 10. 1860; gest. Prag, Protektorat Böhmen und Mähren (Praha, CZ), 25. 5. 1943. Sohn eines Bauern, der später Besitzer einer kleinen Fabrik und schließl. Kohlen- und Holzhändler in Prag wurde; 1890 Heirat mit →Růžena Svobodová. – 1874–81 besuchte S. die 1. tschech. Realschule, stud. drei Jahre Maschinenbau an der Prager tschech. TH, brach das Stud. jedoch ab und war danach bis 1889 Praktikant bei den Techn. Dienstleistungen der Stadt Prag. 1890–1910 arbeitete S. in der Prager Stadtsparkasse, zuletzt als Kassier. Gem. mit seiner Frau führte er einen literar. Salon, zu dessen prominenten Gästen u. a. →František X. Šalda zählte. Nach Růžena S.s Tod (1920) lebte S. abwechselnd in Prag und Mnísěk, war in verschiedenen literar. Ver. tätig (u. a. Literární odbor Umělecké besedy, Svatobor), begründete den Ver. Spolek českých spisovatelů beletristů Máj, red. die Z. „Zvon“ und wirkte im Verwaltungsausschuss des Zvon-Verlagskonsortiums. 1938 wurde er Vors. des Literaturver. Obec československých spisovatelů und 1942–43 auch der literar. Sektion der 4. Kl. der Tschech. Akad. der Wiss. und Künste. Sein umfangreiches schriftsteller. Schaffen begann er als Verf. von Liebes- und Landschaftsged. In seiner Prosa (Romane, Novellen, Erz.) widmete er sich der psycholog.-realist. Darstellung des materiellen und moral. Zerfalls der kleinstädt. und bäuerl. Welt. S.s erfolgreiche Gegenwartsdramen, von denen mehrere verfilmt wurden (u. a. „Roztomilý člověk“ nach dem Roman „Kašpárek“, 1927, in der Regie von Martin Frič, 1941), thematisieren nicht nur die Krisen von bürgerl. Familien und ihren starken Frauenfiguren, sondern schildern auch die Lebensfreude einfacher Menschen.