Swerts (Sweerts) Jan, Maler. Geb. Antwerpen, Kg.reich der Vereinigten Niederlande (B), 25. 12. 1820; gest. Marienbad, Böhmen (Mariánské Lázně, CZ), 11. 8. 1879. S. stud. ab 1839 an der Akad. der Schönen Künste in Antwerpen in der Spezialkl. für Historienmalerei bei Nicaise de Keyser und lernte dort den Maler Godefried (Godfried) Guffens kennen, mit dem er i. d. F. oft zusammenarbeitete. Gem. mit Guffens unternahm er 1847 eine Stud.reise nach Paris und 1850 nach Dtld. und Italien. Aufgrund ihrer Ausz. mit einer Goldmedaille (1854) im Brüsseler Salon erhielten sie 1855 den Dekorationsauftrag für die Börse von Antwerpen (1858 durch Brand zerstört), 1859–71 schufen sie den Bilderzyklus „Das Leben Jesu“ in der St. Georgskirche in Antwerpen. 1874 wurde S. in der Nachfolge Josef Mathias Trenkwalds als Dir. an die Prager ABK berufen und zählte u. a. František Ženíšek, →Mikoláš Aleš, →Wenzel Brožík und →Felix Jenewein zu seinen Schülern. S. galt als Vermittler zwischen der dt. und der französ.-belg. Malerei (so organisierte er auf Anregung der belg. Regierung 1859 in Brüssel und Antwerpen eine Ausst. der Kartons von Peter v. Cornelius, Wilhelm v. Kaulbach und →Moritz v. Schwind). Aufgrund seiner Bemühungen stieg sowohl die Beteiligung belg. Maler an den Prager Jahresausst. als auch die Anzahl von deren Werken in der Smlg. der Ges. patriot. Kunstfreunde (heute Bestandteil der Národní galerie in Prag). Sein letztes realisiertes Werk stellte die Dekoration der St. Anna-Kapelle im Prager Veitsdom dar, die er im Auftrag des Kunstver. für Böhmen in Angriff nahm (1877–78); die Entwürfe wurden von František Čermák, Emil Lauffer und der Innsbrucker Fa. Neuhauser verwirklicht. Weniger bekannt sind seine Porträts und Genrebilder. S. war Ehrenmitgl. des Cercle artistique von Antwerpen, Off. des kgl. belg. Leopold-Ordens und Ritter des päpstl. St. Gregor-Ordens.