Swieży Ignaz (Ignacy), Geistlicher und Politiker. Geb. Großkuntschitz, Schlesien (Kończyce Wielkie, PL), 12. 10. 1839; gest. Teschen, Schlesien (Cieszyn, PL), 22. 10. 1902; röm.-kath. Sohn eines Landwirts. – S. besuchte das Gymn. in Teschen, trat um 1857 in das Priesterseminar in Olmütz (Olomouc) ein, wo er bis 1865 Phil. und Theol. stud. und im selben Jahr zum Priester geweiht wurde. Danach versah er das Amt eines Vikars im österr. schles. Rattimau (Vratimov) und in Bielitz (Bielsko-Biała). 1872 wurde er Religionslehrer am neu gegr. Gymn. in Teschen und erhielt dort ein Jahr später auch die Stelle eines Kaplans. Neben seinem Priesteramt wurde S. zum Führer der poln.nationalen Partei Schlesiens; 1878 Abg. zum schles. LT in Troppau (Opavá), 1885–1900 Abg. im RR. Zur Förderung des nationalen Bewusstseins der poln. kath. Bevölkerung Schlesiens gründete er 1883 den kath. Verband Związek Śląskich Katolików. Als dessen Präs. (bis 1899) war er auch Hrsg. der Ver.schrift „Poseł Związku Śląskich Katolików“, 1873. Er war Gründer und bis 1891 Präs. des Ver. zum Hl. Johannes Sarkander, der Bücher religiösen Inhalts hrsg. und diese unter der poln. Bevölkerung verbreitete. 1885 war er Mitbegründer und 1891–1900 Präs. des poln. Schulver. Macierz Szkolna dla Księstwa Cieszyńskiego. Daneben war S. u. a. auch Vorstandsmitgl. des Lesever. Czytelnia Ludowa, der Wiss.ges. Towarzystwo Naukowej Pomocy dla Księstwa Cieszyńskiego sowie der Landwirtschaftsges. Towarzystwo Rolnicze. S., der sich 1900 aus dem öff. Leben zurückzog, wurde von Papst Leo XIII. mit der Würde eines Geheimkämmerers ausgez.