Syrski, Szymon Adam von (1829–1882), Zoologe

Syrski Szymon Adam von, Zoologe. Geb. Łubno, Galizien (PL), 24. 10. 1829; gest. Lemberg, Galizien (L’viv, UA), 13. 1. 1882. Nach seiner Schulausbildung in Jasło, Przemyśl und Krakau (Kraków) stud. S. mit Unterbrechungen Med. in Krakau (1853–58), London und Wien (ab 1859/60), u. a. bei →Karl Bernhard Brühl und →Josef Hyrtl; 1865 Dr. med., vervollkommnete er seine Ausbildung in Italien und in Paris, u. a. bei den Zoologen André Marie Constant Duméril und Henri Milne Edwards. 1866 lehrte er vergleichende Anatomie an der Univ. Warschau, wurde jedoch im selben Jahr zum Dir. des von ihm eingerichteten Naturhist. Mus. in Triest (Trieste) bestellt. Während seiner Tätigkeit als Konservator des Mus. befasste er sich u. a. mit der Adelsberger Grotte, der Landwirtschaft im Karstgebiet, der Austernkultur an der adriat. Küste sowie mit gallertartigen Algen. Sein bes. Interesse galt den Fortpflanzungsorganen von Aalen; dabei entdeckte er die männl. Keimdrüsen, Untersuchungen, die auch →Sigmund Freud beeinflussten. Daneben erforschte S. die Meeresfauna. Seine Ergebnisse publ. er v. a. in der „Triester Zeitung“. 1868–70 nahm er an einer von der Regierung initiierten Expedition nach Ostasien teil und berichtete danach über die Landwirtschaft in China, die Seidenraupenzucht und den Stand der med. Wiss. in Japan. Darüber hinaus machte er Vorschläge zur Errichtung eines zoolog. Observatoriums in Triest. Bis 1874 fungierte er zudem als Präs. der dortigen Adriat. naturwiss. Ges. 1875–82 o. Prof. an der Univ. Lemberg, unterrichtete er dort als Erster in poln. Sprache. 1878–82 fungierte er auch als Dir. des zoolog. Mus. der Univ. Lemberg und lehrte im selben Zeitraum an der chem. Abt. der TH. Gleichzeitig betreute er das naturgeschichtl. Kabinett der Univ. und inventarisierte dessen Bestand. Seine Korallensmlg. vermachte er der Univ. S. war Mitgl. der Prüfungskomm. für Realschullehrer sowie ab 1880 für Gymn.lehrer. In diesem Jahr wurde er auch Mitgl. im Lemberger Stadtrat. Ab 1865 war er Mitgl. der Zoolog.-Botan. Ges. in Wien, ab 1877 k. M. der Akad. der Wiss. in Krakau und Mitgl. der poln. Naturwiss. Nikolaus Kopernikus Ges. 1873 wurde er für seine erfolgreiche Tätigkeit in der Ausst.komm. für das Küstenland bei der Wr. Weltausst. in den Adelsstand erhoben.

W. (s. auch Kośmiński): Beitrr. in Fachmänn. Berr. über die österr.-ung. Expedition nach Siam, China und Japan (1868–71), ed. K. v. Scherzer, 1872; Über die Reproductions-Organe der Aale, in: Sbb. Wien, math.-nat. Kl. 69, 1874, Abt. 1; Beitrr. in Kosmos; etc.
L.: Finkel–Starzyński; Hirsch; Otto; PSB; W. Enc. Powsz. PWN 11; Virchows Archiv 91, 1883, S. 378; S. Kośmiński, Słownik lekarzów polskich, 1888 (m. W.); S. Orgelbrand, Enc. Powszechna 14, 1903; S. Zieliński, Mały Słownik pionierów polskich, 1933; Słownik biologów polskich, 1987; S. Nicieja, Cmentarz Łyczakowski we Lwowie w latach 1786–1986, 1989, S. 369, 435; L. Simmons, Freud’s Italian Journey, 1994, S. 75; Materialiensmlg. ÖBL, UA, beide Wien; Derzhavnyj archiv Lvivskoji oblasti, L’viv, UA.
(M. Nadraga)   
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 14 (Lfg. 63, 2012), S. 96
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