Szalay von Kéménd Imre Frh., Museumsdirektor. Geb. Wien, 8. 11. 1846; gest. Gainfarn (NÖ), 24. 7. 1917; röm.-kath. Sohn des Beamten der ung. Hofkanzlei Ágoston S. v. K. (geb. Ofen/Budapest, H, 24. 10. 1811; gest. Budapest, 5. 5. 1877) und von Karolina S. v. K., geb. Türck, Neffe von →László S. v. K.; ab 1877 verheiratet mit Margit S. v. K., geb. Trefort. – S. stud. 1864–68 Rechtswiss. an der Univ. Pest; 1868 Richterprüfung, 1870 Befähigung zum öff. und Wechseladvokaten. Ab 1869 war er Referent für Musealangelegenheiten im Min. für Kultus und Unterricht, wo er sich u. a. der Förderung des Kunstgewerbes und der Errichtung eines technolog. Mus. in Pest widmete. Daneben beschäftigte er sich mit der Geschichte der Goldschmiedekunst. 1894–1916 war S. Dir. des Ung. Nationalmus.; unter den während seiner Amtszeit betreuten Großveranstaltungen sind v. a. die ung. Millenniums-Ausst. 1896 („Die historischen Denkmäler Ungarns in der 1896-er Milleniums-Landesausstellung“, 2 Bde., 1897–1903, gem. mit Béla Czobor; ung. 1902–03) und die Pariser Weltausst. 1900 hervorzuheben. Weiters ließ er die techn. Laboratorien des Mus. ausbauen und die Ethnograph. Abt. wesentl. erweitern. 1907 errichtete er in der kgl. Burg von Ofen ein Kgn.-Elisabeth-Gedächtnis-Mus. Die dafür verf. Publ. „Az Erzsébet Királyné emlékmúzeum“ (1907, 4. Aufl. 1913) erschien in den folgenden Jahren auch in Dt. (1908, 4. Aufl. 1914), Engl. (1908, 2. Aufl. 1909) und Französ. (1908, 3. Aufl. 1912). 1897 war er stellv. Landesoberinsp. der ung. Mus. und Bibl. und ab 1898 Vors. der Ung. Ethnograph. Ges. Er erhielt 1896 das Ritterkreuz des Leopold-Ordens, 1902 das Kleinkreuz des kgl. ung. St. Stephan-Ordens und 1908 das Komturkreuz mit Stern des Franz Joseph-Ordens. 1912 wurde er in den Frh.stand erhoben.