Szám, Géza (1866–1948), Mechaniker und Automobilkonstrukteur

Szám Géza, Mechaniker und Automobilkonstrukteur. Geb. Pest (Budapest, H), 20. 1. 1866; gest. Budapest (H), 10. 10. 1948. S. erlernte das Uhrmacherhandwerk in Ungarn, richtete seine Aufmerksamkeit aber nach einer Stud.reise durch Frankreich auf den damals noch jungen Automobilbau. Er wurde nach János Csonka und Nándor Hóra der dritte Automobilkonstrukteur Ungarns. 1898 errichtete er eine eigene Werkstatt für Fahrrad- und Motorradbau und stellte ab 1900 auch Autos nach eigener Konstruktion her. 1900 nahm er mit seinem Automobil am ersten Autorennen in Ungarn teil und erhielt den zweiten Preis. 1902 und 1904 bewarb er sich erfolgreich bei den Ausschreibungen der Ung. Post für Automobile, konnte jedoch keine Serienproduktion verwirklichen. 1902 konstruierte S. ein Postauto zur Brief- und Paketbeförderung, das sich für den Transport von 250–350 kg eignete. Es verfügte über einen 3,25-PS-Zweizylinder-Viertaktmotor nach dem Prinzip des De Dion-Bouton-Motors mit elektr. Niederspannungs-Magnetzünder. Der Wagen konnte die Pakete auf den steilen Straßen der Ofener Berge ohne Schwierigkeiten befördern. S. stellte v. a. Nutzfahrzeuge her. Nach 1910, als Automobile auch in Ungarn schon in Großbetrieben erzeugt wurden, war seine kleine Werkstatt nicht wettbewerbsfähig und produzierte keine Autos mehr, blieb jedoch als Reparaturwerkstatt in Betrieb.

L.: M. Életr. Lex.; S. Bálint, Autógyártás Magyarországon (nur online, Zugriff 3. 11. 2011).
(S. Jeszenszky)   
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 14 (Lfg. 63, 2012), S. 112f.
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