Telepy (Telepi, Telepianovics), György (1800–1885), Schauspieler, Maler und Schriftsteller

Telepy (Telepi, Telepianovics) György, Schauspieler, Maler und Schriftsteller. Geb. Kisléta (H), 7. 10. 1800; gest. Tard (H), 12. 8. 1885; röm.-kath. Vater von →Károly T. – Nach dem Besuch des Gymn. in Großkarol (Carei) und Sathmar (Satu Mare) arbeitete T. für kurze Zeit als Kanzlist, schloss sich aber bereits 1818 der Schauspieltruppe →Károly Megyeris an, die er allerdings wegen einer Erkrankung bald darauf verlassen musste. 1820 kehrte er zur Truppe zurück und trat ab diesem Zeitpunkt als Darsteller in kom. und burlesken Rollen, insbes. jedoch als Bühnenmaler und -techniker in Erscheinung. Ab 1821 wirkte T. in Großwardein (Oradea), Debreczin (Debrecen), Klausenburg (Cluj-Napoca), Miskolc und Preßburg, 1829–33 in Kaschau (Košice), 1833–37 am Ofener Burgtheater. Er war 1837 Gründungsmitgl. des Pester Ung. Theaters und ab 1841 bis zu seiner Pensionierung 1855 Mitgl. des Ung. Nationaltheaters. Danach wirkte T. als Gmd.richter in Diósgyőr (Miskolc) und Tibolddarócz. Aufgrund seiner vielseitigen künstler. und techn. Fähigkeiten galt er als unverzichtbares Mitgl. ung. Wandertruppen und Theaterensembles in der ersten Hälfte des 19. Jh. Er entwarf 1834 die Pläne für das Pester Ung. Theater, baute 1847 die Bühne des Klausenburger Theaters um, errichtete 1854 die Bühne in Maria-Theresiopel (Subotica), gestaltete zahlreiche Bühnenbilder und konstruierte innovative Bühnenmaschinerien. T. versuchte sich auch als Dramatiker; seine Stücke wurden zwar aufgef., sind jedoch nicht im Druck erschienen. Bedeutsamer war seine Tätigkeit als literar. Übers.: Er vermittelte dem ung. Theaterpublikum über 20 fremdsprachige Stücke, darunter →Johann Nestroys „Der böse Geist Lumpazivagabundus“ und →Ferdinand Raimunds „Der Alpenkönig und der Menschenfeind“.

Rollen: Hugli Borbély (E. Szigligeti, Két pisztoly); Lumpazivagabundus (J. Nestroy, Der böse Geist Lumpazivagabundus); Ruskó (Gy. Telepy, Borszem Jankó); Kisbíró (K. Kisfaludy, Pártütők); etc. – Publ.: s. Szinnyei; Új magyar irodalmi lex.
L.: Das geistige Ungarn; M. Életr. Lex. (m. B.); Művészeti Lex. I, II; Szinnyei (m. W. u. L.); Wurzbach; Magyar színművészeti lex. 3–4, 1931; Magyar színháztörténet 1–2, ed. Gy. Székely – F. Kerényi, 1990, s. Reg.; Magyar színházművészeti lex., 1994 (m. B.); Új magyar irodalmi lex. 3, 2. Aufl. 2000 (m. W.); Új magyar életrajzi lex. 6, 2007 (m. L.).
(Á. Z. Bernád)   
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 14 (Lfg. 64, 2013), S. 239f.
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