Thaly (de Thal) Zsigmond (Sigmund), Offizier. Geb. Csep (Csép, H), 1814; gest. Losoncz, Ungarn (Lučenec, SK), 14. 5. 1886; evang. HB. Sohn des Gutsbesitzers Ferenc T. (de T.) und von Kata (Katharina) T. (de T.), geb. Laky, Cousin von →Kálmán T. (de T.); verheiratet mit Julie T. (de T.), geb. Faragó. – Bis 1848 Zivil-Ing., fungierte T. danach als Tafelrichter des Kom. Komorn und gehörte der oppositionellen Reformpartei an. Ab September 1848 im Freiwilligen-Baon. des Kom. Komorn der ung. Nationalgarde, wurde er in der Schlacht bei Moor (Mór) Ende Dezember verwundet, machte jedoch die Belagerung von Komorn mit; Februar 1849 Hptm., März 1849 Mjr. im Honvéd-Geniekorps, April 1849 Obstl. und Festungsbaudir. in Komorn. T. initiierte den Bau der Schanzenanlagen von Igmánd (ab Juli fungierte er auch als Parlaments-Abg. dieses Wahlbez.) und jener im Bereich des Zusammenflusses von Waag (Váh) und Donau. Er war an mehreren Gefechten bei Komorn beteiligt. Als Vertrauter von →Lajos Kossuth v. Udvard u. Kossut missbilligte er die Übergabe der Festung Komorn an die k. Truppen, verschwor sich gegen Gen. →Georg Klapka und weigerte sich, das Kapitulationsdekret zu unterzeichnen. Für kurze Zeit in Siebenbürgen inhaftiert, flüchtete er in die Türkei, wo er von Kossuth zum Obst. befördert wurde. Als Emigrant lebte er später in Brüssel, Paris, London und zuletzt auf der Insel Jersey. 1863 kehrte er nach Ungarn zurück, betrieb eine Landwirtschaft in Puszta-Szentmihály (Nagyigmánd) im Kom. Komorn und veröff. einige Artikel in den landwirtschaftl. Fachz. „Gazdasági Lapok“, „Gyakorlati mezőgazda“ und „Földmívelési Érdekeink“. 1867 wurde er Mitgl. des Honvéd-Ver. im Kom. Komorn.