Thoren (Karl Kasimir) Otto Ritter von, Maler und Offizier. Geb. Wien, 21. 7. 1828; gest. Paris (F), 15. 7. 1889. Sohn von Obst. Franz Kasimir Ritter v. T. und Konstanze Maria v. T., geb. Lachmann. – T. ergriff zunächst die militär. Laufbahn (1855 Rtm.) und nahm 1848/49 an den Feldzügen in Ungarn und Oberitalien teil. Anschließend fungierte er längere Zeit als Adj. von Ludwig Gf. Gorzkowski in Venedig. Ab 1857 widmete er sich ausschließl. der Malerei und betrieb autodidakt. Stud. in Paris und Brüssel. Anfang der 1860er-Jahre unternahm er eine Reise nach Szolnok, wo v. a. Tierbilder entstanden, 1863 bildete er sich an der Kunstakad. in Amsterdam weiter. 1865 ließ er sich in Wien nieder und malte u. a. ein Reiterbildnis K. →Franz Josephs I., das dieser K. Napoleon III. zum Geschenk machte. Anfang der 1870er-Jahre kehrte er nach Paris zurück. T. kam offenbar durch Schlachtendarstellungen und Szenen aus dem militär. Alltag zur Landschaftsmalerei – einem Gebiet, auf dem ihn seine Zeitgenossen auf eine Stufe mit Constant Troyon stellten. Wohl unter dem Einfluss seiner Naturstud. und verstärkt durch den Aufenthalt in Paris kam T. von einer anfangs streng dem Realismus verpflichteten Malerei zu einem deutl. offeneren und schließl. – etwa bei den Szenen am Strand von Trouville – impressionist. Pinselduktus. Sein frühes monumentales Reiterbildnis K. Franz Josephs gehört durch die momenthaft wirkende, aus der Schlachtenmalerei abgeleitete Komposition zu den bemerkenswertesten und zugleich am wenigsten bekannten Darstellungen des Herrschers. T. war ab 1861 Mitgl. der Genossenschaft der bildenden Künstler Wiens (Künstlerhaus), ab 1868 Mitgl. der Wr. ABK, ab 1870 Mitgl. der Akad. von St. Petersburg; 1867 Ritter des Franz Joseph-Ordens.