Tobisch Johann Karl (Franz Karl) (SP), Lehrer und Mathematiker. Geb. Meseritz, Böhmen (Kadaň, CZ), 17. 10. 1793; gest. Breslau, Preußen (Wrocław, PL), 17. 3. 1855; röm.-kath., ab 1819 evang. Sohn des Bauern Franz Tobisch und dessen Frau Marie Anna Tobisch, geb. Tschochner, verwitwete Bernt, Bruder von Vinzenz Eugen Tobisch (geb. Meseritz, 18. 7. 1800; gest. 28. 10. 1852), Lehrer am Friedrichs-Gymnasium in Breslau, und Wenzel Tobisch (geb. 26. 10. 1788; gest. 26. 2. 1873), Pfarrer und Erzdechant in Teplitz. – Nach dem Besuch des Piaristengymnasiums in Kaaden, wo er bereits 1810 in den Orden der Piaristen eintrat, absolvierte T. eine einjährige Lehrerausbildung in Beneschau. Von einem Ordensbruder angeregt, studierte er Latein, Französisch und besonders Mathematik; 1812 Dr. phil. an der Universität Prag. T. unterrichtete fünf Jahre als o.ö. Gymnasiallehrer für Mathematik, Physik und Latein in Beneschau, Schlan, Leitomischl, Kremsier und zuletzt am Neustädter Gymnasium in Prag, wo er sich im Unterricht derart auszeichnete, dass ihm →Franz Anton Graf von Kolowrat-Liebsteinský kaiserliche Remunerationen verschaffte. Im Frühjahr 1816 verließ T. den Orden und ging im Herbst nach Preußisch-Schlesien, wo er als Hauslehrer der beiden älteren Söhne des Grafen Friedrich Ludwig von Pfeil in Kleutsch bei Frankenstein wirkte und sich im Selbststudium mit Latein, Griechisch, Französisch, Mathematik, Physik, Geschichte und Geographie befasste. In Breslau legte er das Oberlehrerexamen ab. 1819 wurde er Mitglied des Pädagogischen Seminars für gelehrte Schulen sowie Hilfslehrer am Friedrichs-Gymnasium; 1822 o. Lehrer für Mathematik, Physik, Geschichte und Französisch, erhielt er 1829 den Titel eines Professors. Daneben lernte T. Spanisch und Englisch und publizierte in den Programmen des Friedrichs-Gymnasiums mehrere mathematische Abhandlungen aus Geometrie, aber auch zu Algebra, Differential- und Integralrechnung. Darüber hinaus dichtete er in lateinischer und deutscher Sprache, wobei er teilweise anonym veröffentlichte, und verfasste „Eine poetische Beschreibung einiger Wanderungen in der Grafschaft Glatz“ (1829).