Tobner Adolf, Lehrer und Heimatforscher. Geb. Budweis, Böhmen (České Budějovice, CZ), 2. 5. 1865; gest. St. Pölten (NÖ), 21. 12. 1927. T. besuchte 1880–85 die dt. Lehrerbildungsanstalt; 1887 Lehrbefähigungsprüfung für Volksschulen, 1893 für Bürgerschulen in mathemat.-techn. Fächern. Er unterrichtete zunächst in Gutwasser (Dobrá Voda u Českých Budějovic) und Budweis, danach im nö. Türnitz, in St. Veit an der Gölsen und Fahrafeld sowie ab 1897 in St. Pölten. 1923 trat er mit dem Titel Bürgerschuldir. i. d. R. Wiss. befasste sich T. in seinen geolog. und prähist. Stud. mit dem Stadtgebiet und der Umgebung von St. Pölten. Seine Smlg. von Fossilien aus dem Neogen, darunter ein Haifischzahn aus dem Miozän, überließ er →Othenio Abel. Im 1. Weltkrieg sammelte er auf der Galgenleiten im Traisental bei St. Pölten steinzeitl. Siedlungsreste und entdeckte ein Brandgrab aus der Hallstattzeit. Diese Grabungen wurden in den späten 1920er-Jahren von dem Prähistoriker →Josef Bayer mit Erfolg weitergeführt. 1919 schenkte T. seine urgeschichtl. Fundstücke dem Stadtmus. in St. Pölten. Sein (populär)wiss. Werk „Unsere Heimat im Wandel der Zeiten. Geologische und prähistorische Studien“, 1928, fand breite Anerkennung in Fachkreisen und war ein wichtiger geograph. und naturgeschichtl. Unterrichtsbehelf für Lehrer. Zahlreiche Abhh. erschienen in den „Beiträgen zur lokalen Kunstpflege in St. Pölten“ 1, 1909.