Török von Nemescsó, Ignác (1795–1849), Offizier

Török von Nemescsó Ignác, Offizier. Geb. Gödöllő (H), 23. 6. 1795; gest. Arad, Ungarn (RO), 6. 10. 1849 (hingerichtet). Sohn des Domänenverwalters und Grundbesitzers Ignác T. v. N. und von Franziska T. v. N., geb. Khorher. – Nach Besuch der Gymn. in Gödöllő, Ofen und Pest (Budapest) sowie in Gyöngyös absolv. T. 1811–16 die Genie-Akad. in Wien. 1817 als Unterlt. in die k. k. Armee ausgemustert, wurde er 1818 zum Oblt. befördert und diente zunächst in Peschiera, ab 1822 in Venedig (1823 Unterhptm.), ab 1827 in Komorn (Komárno), ab 1830 als Oberhptm. in Galizien und ab 1831 in Verona. 1833 erhielt er das Kmdo. über eine Sappeurkomp. in Italien, 1837 wurde er Befestigungs-Baudir. in Tarnów. 1839 2. Gardewachtmeister, unterrichtete er die Ung. Adelige Leibgarde in Wien in prov. und permanenter Befestigungskunst (1841 Mjr.). 1846 als Befestigungs-Baudir. nach Lemberg (L’viv) versetzt, wurde er im Februar 1848 zum Obstlt. im Geniekorps befördert und als Befestigungsbez.-Dir. nach Karlstadt (Karlovac) transferiert. Im September kam er als Festungs-Baudir. und interimist. Festungskmdt. nach Komorn, wo er ab Oktober nur noch als Befestigungsdir. wirken durfte. Im Dezember 1848 wechselte T. als Obst. in die Honvédarmee, wurde Anfang 1849 GM und Festungskmdt. in Komorn, ab April 1849 fungierte er dort wieder als Befestigungsdir. Im Mai stellv., ab Juli Kmdt. des Geniekorps der Honvédarmee, war er nun für die Befestigungsbauten in ganz Ungarn verantwortl. Nach der Belagerung von Ofen wirkte er an der Zerstörung der dortigen Festungen mit, in Szegedin (Szeged) gelang ihm eine wirkungsvolle Abwehr durch die Errichtung von Schanzanlagen. T., einer der 13 Märtyrer von Arad, war an der Kapitulation von Gen. →Arthur Görgey v. Görgö u. Toporcz im August 1849 bei Világos beteiligt, wurde vom k. k. Militärgericht in Arad zum Tod verurteilt und gehängt.

L.: Pallas; ÚMÉL; Wurzbach (s. u. Nikolaus T. v. Szendrö); B. Gábor, Tábornokok és törzstisztek az 1848/49. évi szabadságharcban, 2000, S. 188f.; Vértanúk könyve, ed. H. Róbert, 2007, S. 57ff.
(T. Balla)   
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 14 (Lfg. 66, 2015), S. 373
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