Török Gyula, Schriftsteller und Journalist. Geb. Simánd, Ungarn (Șimand, RO), 16. 7. 1888; gest. Budapest (H), 20. 10. 1918. Entstammte einer verarmten adeligen Familie. – T. stud. 1906–08 an der Univ. in Klausenburg (Cluj-Napoca) Geschichte und Geographie, brach jedoch die Ausbildung ab, um sich dem Journalismus und der Schriftstellerei zu widmen. Bereits während der Stud.zeit betätigte er sich als Mitarb. der Klausenburger Lokalbll. „Előre“ und „Újság“; in Letzterem erschien 1907 in Fortsetzungen sein literar. Erstlingswerk, der hist. Roman „Kis Ferkó“ (in Buchform 1908). 1909 arbeitete T. in der Red. des Bl. „Szabadság“ in Großwardein (Oradea). 1910 zog er nach Budapest und wirkte dort i. d. F. als Mitarb. der Tagesztg. „Magyar Hírlap“ (1910–15) und „Esti Újság“ (1915), des kath. Nachrichtenbl. „Magyar Kurír“ (1915–16) sowie des polit. Tagbl. „Magyarország“ (ab 1916). Literar. Beitrr. veröff. er auch in anderen Pressemedien, wie in den Tagesztg. „Népszava“ und „Pesti Napló“, im jüd. Wochenbl. „Egyenlőség“ sowie in der Z. „Nyugat“, dem prestigeträchtigsten Forum der zeitgenöss. ung. Literatur. Obwohl einige seiner Erz. und Novellen zu den Meisterstücken ung. Prosa gehören, trat T. in erster Linie als gesellschaftskrit. Romanautor hervor. In „A porban“ (1912 in „Magyar Hírlap“, 1917 als Buch) und dem Familienroman „A zöldköves gyűrű“ (1913 in der Z. „Élet“, 1918 als Buch, 1977 verfilmt) schilderte er den trag. Niedergang der ung. Gentry bzw. ihre anachronist. und hoffnungslose Auflehnung gegen den unabwendbaren wirtschaftl. und sozialen Verfall.