Tropš (Tropsch) Stjepan (Stephan), Germanist und Politiker. Geb. Vinkovci (HR), 25. 8. 1871; gest. Zagreb (HR), 11. 12. 1942; röm.-kath. Nach Abschluss des Gymn. 1889 stud. T. (1889/90–93) Germanistik in Graz (ein angebl. Stud. in Wien ist nicht nachweisbar), wo er 1894 bei →Bernhard Seuffert mit der Diss. „Über Flemings Verhältnis zur römischen Dichtung“ (in: Grazer Stud. zur dt. Philol. 3, 1895; Nachdruck 1976) prom. 1897 habil. er sich mit der Stud. „Wieland’s ‚Don Sylvio‘ und Cervantes ‚Don Quijote‘“ (in: Euphorion, Erg.h. 4, 1899). 1893–95 war er in Vinkovci Supplent am dortigen Gymn., 1895–97 Univ.supplent in Agram (Zagreb), ab 1897 Mitgl. der Komm. für Lehramtsprüfungen für Dt. und Literatur, 1897–99 Doz. für Dt. Philol., 1899–1902 ao. Prof., ab 1902 o. Prof. Nach der Gründung des Seminars für dt. Philol. 1904 wurde er dessen Vorstand. Während seiner Zeit als Sektionschef der Landesregierung 1906–17 unterbrach er seine wiss. Tätigkeit, 1940 trat er i. d. R. T., der als Begründer der Zagreber Germanistik gilt, war außerdem 1913–17 Abg. und Sektionschef für Religionswesen und Unterricht in der kgl. kroat. Landesregierung sowie 1914–18 Volksvertreter des Wahlkreises Vinkovci im kroat. Parlament. T., zu dessen Schülern u. a. Gustav Šamšalović und Camilla Lucerna zählten, verf. germanist. und pädagog. Bücher, Lehrbücher und Aufsätze zu den kulturellen Beziehungen zwischen Kroaten und Deutschen sowie jenen zwischen den Südslawen, weiters zu Heldenepen, wobei er sich vorwiegend der komparatist.-positivist. Methode bediente. T. war k. M. der Jugoslavenska akad. znanosti i umjetnosti.