Tuzson von Polyán János, Botaniker. Geb. Scholten, Siebenbürgen (Cenade, RO), 10. 5. 1870; gest. Budapest (H), 18. 12. 1943. Sohn eines Grundbesitzers; ab 1894 verheiratet mit Emilie Kachelmann. – Nach dem Schulbesuch in Hermannstadt und Budapest stud. T. 1887–90 an der Berg- und Forstakad. Schemnitz, wo er 1892 das Försterdiplom erhielt. 1890–94 Praktikant an den Forstämtern in Zsarnóca und Neusohl, 1894–98 Ass. an der Schemnitzer Berg- und Forstakad., stud. er 1896–97 mit einem Staatsstipendium in München und Berlin. 1898–1901 Adjunkt an der Schemnitzer Forstversuchsstation, wurde er 1899 an der Univ. Klausenburg zum Dr. phil. prom. Ab 1901 lehrte T. Botanik an der Berg- und Forstakad. in Schemnitz, ab 1903 wirkte er an der TU Budapest als Priv.Doz. für Mykol., ab 1904 als Adjunkt am dortigen Inst. für Botanik; 1905 Priv.Doz. für Pflanzenhistol., 1914 ao. Prof., 1918–40 o. Prof. für Pflanzensystematik und Geobotanik an der Univ. Budapest. T. trat auch als Gründer und Dir. des Inst. für Pflanzensystematik und Geobotanik (Növényrendszertani és növényföldrajzi intézet) sowie ab 1928 als Dir. des Botan. Gartens in Budapest in Erscheinung. Er unternahm zahlreiche Forschungsreisen nach Westeuropa, auf den Balkan sowie 1912 nach Russland. Sein Interesse galt zunächst der Pflanzenhistol. und -pathol. sowie der Mykol., später wandte er sich der Systematik, der Geobotanik sowie der Archäobotanik zu. Bes. Verdienste erwarb sich T. als Autor der ersten modernen ung. Pflanzensystematik („Rendszeres növénytan“, 2 Bde., 1911–26). T. war 1907–12 Hrsg. der botan. Fachz. „Növénytani Közlemények“ (ab 1909 unter dem Titel „Botanikai Közlemények“), 1932 Gründer und bis 1940 Red. der Fachz. „Index Horti Botanici Universitatis Budapestinensis“. Des Weiteren red. er den botan. Tl. des „Révai nagy lexikona“ (1911–35). Ab 1909 k. M. der MTA, wurde T. 1914 nob.