Ürményi von Ürmény József d. J., Beamter und Politiker. Geb. Stuhlweißenburg (Székesfehérvár, H), 3. 4. 1807; gest. Egersee (Zalaegerszeg, H), 20. 10. 1880; röm.-kath. Enkel von →József Ü. v. Ü. d. Ä., Sohn des k. k. Rats und Kämmerers Miksa Ü. v. Ü. (geb. Wien, 17. 4. 1775; gest. Lewenz, Ungarn / Levice, SK, 27. 11. 1836) und seiner Frau Julianna Ü. v. Ü., geb. Nagy v. Felsőbükk (1788–1826), Neffe von →Ferenc Ü. v. Ü. (s. u. József Ü. v. Ü. d. Ä.); ab 1830 verheiratet mit Amália Ü. v. Ü., geb. Gfn. Festetics v. Tolna (geb. 1810; gest. 16. 11. 1840). – Nach erstem Unterricht durch Privatlehrer im Elternhaus absolv. Ü. an der Univ. Pest bis 1824 ein Phil.stud. 1829 legte er die Advokatenprüfung ab. 1830–31 Vizenotar, 1831–39 Obernotar und 1839–40 Vizegespan des Kom. Fejér, nahm er in Pressburg 1843–44 am LT teil. 1840–48 fungierte Ü. als Präs. der kgl. Tafel, 1841–48 als Palatin-Stellv. und 1845–48 als Obergespan des Kom. Tolna. Auf dem LT 1847–48 Mitgl. der Konservativen Partei und während der Revolution nicht aktiv, verzichtete Ü. nach deren Niederschlagung als entschiedener Gegner des Neoabsolutismus dennoch auf polit. Ämter. Ab 1848 für die Theißregulierung zuständiger kgl. ung. Regierungskoär., war er ab 1876 bis zu seinem Tod Obergespan des Kom. Zala. Als RT-Abg. des Wahlbez. Szakcs gehörte er im AH ab 1861 →Franz v. Deáks Adresspartei und 1865–67 →György Gf. Mailáth v. Székhelys und →Paul Baron v. Sennyey de Kis-Sennyes Altkonservativer Partei an. Des Weiteren spielte Ü. als Initiator gemeinnütziger Institutionen auch im ung. Wirtschaftsleben eine wichtige Rolle. So war er u. a. Mitbegründer der von →István Gf. Széchenyi v. Sárvár u. Felsővidék projektierten Plattensee-Dampfschifffahrts-Ges. (Balatoni Gőzhajózási Társaság, 1846), der Tunnelges., die 1850–65 den Bau des Ofener Tunnels ermöglichte, der Ersten ung. allg. Assecuranz-Ges. (Első Magyar Általános Biztosító Társaság, 1857) sowie des Ung. Bodenkredit-Inst. (Magyar Földhitel-Intézet, 1863).