Ulaga Jožef (Josef), Ethnograph, Schriftsteller und Geistlicher. Geb. Hörberg, Stmk. (Podsreda, SLO), 30. 12. 1815; gest. St. Veit bei Ponigl, Stmk. (Šentvid pri Grobelnem, SLO), 26. 3. 1892; röm.-kath. Sohn des Färbers Jakob U. und dessen Frau Marija U., geb. Preskar. ‒ Nach Absolv. des Gymn. in Cilli und der phil. Stud. in Graz (1837‒39) stud. U. Theol. in Klagenfurt (1839‒43); Priesterweihe 1842. 1844‒61 wirkte er als Kaplan in Sachsenfeld, 1861‒92 als Pfarrer in St. Veit bei Ponigl. In Graz schloss sich U. dem Illyristenkreis um Stanko Vraz an, 1838–39 war er Sekr. des von →Davorin Trstenjak geleiteten Lesever. Slovanska čitalnica. In Klagenfurt begann U. mit der Smlg. slowen. Volksdichtung. 1844‒49 war er Mitarb. an dem von →Štefan Kočevar organisierten, aber langsam vorangetriebenen und Torso gebliebenen slowen.-illyr. Wörterbuch, dessen Material jedoch für →Max Pleteršniks slowen.-dt. Wörterbuch (1894–95) verwendet wurde. Seine in →Josip Drobničs „Slovenska čbela“ 1850 mitgeteilte Legende „Rajska ptičica“ wurde 1856 in →Anton Martin Slomšeks „Drobtinice“ unter dem Titel „Ptičica iz svetega raja“ nachgedruckt (mit der Bemerkung →Matija Majars, dass es sich beim Autor nicht um den Politiker →Jožef Ulaga handelt). U. war Mitautor der von Slomšek hrsg. Heiligenviten „Djanje Svetnikov Božjih“ (1853) und Autor einer bei Hermagoras in Klagenfurt erschienenen Geschichte des Glaubens in Bildern des Neuen Testaments („Zgodovina svete věre v podobah novega zakona“, 1855), welche die Literaturgeschichte zunächst ebenfalls irrtüml. dem Politiker Ulaga zuschrieb.