Unger Emil, Zoologe und Biologe. Geb. Budapest (H), 17. 6. 1883; gest. ebd., 28. 2. 1945. Nach dem Schulbesuch in Budapest wollte U. Pfarrer werden, entschied sich jedoch für ein naturwiss. Stud. und erwarb i. d. F. das Lehrerdiplom für Naturkde. und Geographie an der Univ. Budapest. Anschließend Mitarb. des Ackerbau-Min., fungierte er ab 1908 als Referent für Versuchswesen und Fischereibiol. an der Versuchsstation für Fischphysiol. und Abwasserreinigung in Budapest. 1919 Dr. phil. und Dir. der Versuchsstation, wurde U. nach dem Sturz der Räterepublik seines Amts enthoben, durfte aber weiterhin an der Station arbeiten. 1920–40 Adjunkt bzw. Hauptadjunkt und ab 1940 Dir. für Versuchswesen, unterrichtete U. ab 1934 auch Fischwirtschaft an der landwirtschaftl. und veterinärmed. Fak. der Budapester Univ. für Technik und Wirtschaftswiss. U. war ein bedeutender Ichthyologe und publ. zahlreiche Arbeiten über Fischereibiol., Fischzucht sowie zur Untersuchung von Abwässern. Er veröff. u. a. den ersten ung.sprachigen Bestimmungsschlüssel für Süßwasserfische („Magyar édesvízi halhatározó“, 1919), war 1924–43 Chefred. der Fischerei-Fachz. „Halászat“ und trat 1939 mit seinen Beitrr., u. a. „Die Zucht des Zanders in Karpfenteichwirtschaften und in freien Gewässern“ im Bd. 4 des von Reinhard Demoll und Hermann N. Maier hrsg. „Handbuchs der Binnenfischerei Mitteleuropas“, auch international in Erscheinung. U. war Sekr. der Societas Internationalis Limnologiae und Präs. des Internationalen Fischerei-Kongresses. Er starb infolge der Verletzungen, die er während eines Bombenangriffs auf Budapest erlitten hatte.