Václavek Matouš, Schriftsteller, Volkskundler und Lehrer. Geb. Kleinlhota, Mähren (Zlín, CZ), 29. 9. 1842; gest. Wsetin, Mähren (Vsetín, CZ), 3. 12. 1908. Sohn eines Bauern. – V. besuchte ab 1854 die Hauptschule in Ung. Hradisch und Kremsier, wo er 1865 am Piaristengymn. maturierte. 1865–68 stud. er an der Prager Univ. Phil., Geschichte, Geographie und Philol. Nachdem er zwei Jahre als Privatlehrer in Zlín gewirkt hatte, legte V. 1871 die Prüfungen für die Bürgerschulen ab und unterrichtete in Wsetin. 1874–88 Insp. für den Wsetiner Bez., musste er krankheitsbedingt von diesem Amt zurücktreten. 1891 wurde er Dir. der dortigen Knaben-Bürgerschule. V. engagierte sich in mehreren volkskundl., Mus.-, Bildungs- und Schulver. (z. B. Ústřední spolek učitelský in Olmütz) u. a. in Prag sowie Wien und beteiligte sich an der Organisation volkskundl. Ausst. In seinem schriftsteller. Werk befasste sich V. v. a. mit der nordostmähr. Walachei. Vom Ethnologen František Bartoš beeinflusst, widmete er sich diversen Bereichen des Volkslebens, sammelte Lieder sowie andere Gattungen volkstüml. Überlieferung direkt vor Ort und beschrieb sie in Z. wie „Budečská zahrada“, „Časopis matice moravské“, „Časopis Vlasteneckého spolku muzejního v Olomouci“, „Světozor“ und „Vesna“. 1898 erschienen sie auch als Buch („Moravské Valašsko“). Im selben Jahr veröff. er die walach. Märchen „Valašské pohádky“. Außerdem publ. V. mehrere Geschichts- und Geographielehrbücher sowie einige belletrist. Werke und Bildungsschriften für die Jugend.