Vadász, Miklós (1881–1927), Graphiker und Maler

Vadász Miklós, Graphiker und Maler. Geb. Budapest (H), 27. 6. 1881; gest. Paris (F), 10. 8. 1927; mos. V. begann seine Ausbildung an der Kunstgewerbeschule in Budapest (1902–05) und setzte diese anschließend in Paris fort. Anfangs stellte er auch Gemälde aus, konzentrierte sich aber später überwiegend auf graph. Techniken und wurde bald als Plakatkünstler und Illustrator anerkannt. 1913 entwarf er die erfolgreichen ersten Plakate der neuen Ztg. „Az Est“ und wurde dann Illustrator für dieses Bl., für das er Darstellungen aktueller Ereignisse sowie Porträts zeichnete. Während seiner Aufenthalte in Paris arbeitete er für das Pariser Wochenbl. „Le rire“ und die satir. Z. „L’Assiette au Beurre“, welche ganze Ser. seiner Zeichnungen veröff. Zu seinen Lieblingsthemen gehörten die Darstellung von Typen aus der Großstadt, der Welt der Kaffeehäuser und der Nachtlokale (Royal Orpheum, 1910er-Jahre; Die Bestie, 1921). Während des Kriegs zeichnete er auch berührende Szenen aus dem Schlachtfeld. Daneben malte er in Aquarell und illustrierte mehrere Bücher (z. B. Ferenc Molnár, „A Pál utcai fiúk“, 1907; Kner Izidor aforizmái, 1917). Seine oft karikaturist., anekdot., pikanten Darstellungen, welche der Tradition von Henri de Toulouse-Lautrec folgten, genossen große Popularität, wurden jedoch oft auch für ihre Leichtigkeit kritisiert. Nach dem 1. Weltkrieg arbeitete V. in Wien und für längere Zeit wieder in Paris, hielt sich aber auch in den Vereinigten Staaten auf, wo er dekorative Salonporträts malte. Ausst. seiner Werke wurden 1902 in der Kunsthalle (Műcsarnok) sowie 1912 und 1915 im Ernst Múz. in Budapest gezeigt. 1906 gewann er eine Goldmedaille bei der Mailänder Weltausst., 1908 und 1911 den Állami-alakrajzdíj-Preis. 1928 organisierte der Nemzeti Szalon in Budapest seine Gedächtnisausst. Tle. seines Œuvres (Zeichnungen, Plakate, Aquarelle und Radierungen) finden sich in der Magyar Nemzeti Galéria in Budapest.

L.: M. Zsidó lex.; Művészeti Lex. I, II; Thieme–Becker; I. Dömötör, in: Művészet 9, 1910, S. 359; E. Nagy, in: Vasárnapi Ujság 58, 1911, S. 713f.; A. Bálint, in: Nyugat 5, 1912, S. 974; M. Rózsa, in: Interieur 1, 1912, Nr. 1, S. 32f.; L. Kassák, in: MA 2, 1917, Nr. 10, S. 163; Magyar Grafika 8, 1927, S. 325ff.; K. Bakos, 10×10 év az utcán – A magyar plakátművészet története, 2007, S. 35, 42, 46f., 50, 68.
(N. Veszprémi)   
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 15 (Lfg. 67, 2016), S. 147f.
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