Vajda László (Ladislaus), Drehbuchautor, Regisseur und Schriftsteller. Geb. Erlau (Eger, H), 19. 8. 1877; gest. Budapest, 8. 3. 1933; röm.-kath. Vater des Filmregisseurs und Drehbuchautors Ladislao (László) V. (geb. Budapest, 18. 8. 1906; gest. Barcelona, E, 25. 3. 1965). – V. schlug zunächst eine schauspieler. Laufbahn ein und spielte u. a. im Ensemble von Kálmán Mezei auf kleineren Prov.bühnen. Anschließend versuchte er sich in Budapest als Journalist und war bis 1908 Mitarb. von →Simon Tolnais illustriertem Wochenmagazin „Tolnai Világlapja“ sowie des illustrierten Theaterwochenbl. „Színház és Élet“. 1908 Regisseur, ab 1913 Oberregisseur, 1920–22 künstler. Dir. des Budapester Magyar Színház, wirkte V. 1914–18 ebd. als Dramaturg der Filmfabrik Corvin und trat ab 1916 auch als Drehbuchautor in Erscheinung. Darüber hinaus schrieb er Theaterstücke und übers. Lew Nikolajewitsch Tolstoi sowie die poln. Schriftstellerin Gabriela Zapolska ins Ung. 1919, während der Räterepublik, Mitgl. des staatl. Filmrats, verließ er 1922 Ungarn und lebte zunächst in Wien, wo er bis 1924 für →Alexander Gf. v. Kolowrat-Krakowskys Filmproduktionsges. Sascha-Filmind. AG tätig war und gem. mit Mihály Kertész (Michael Curtiz) u. a. die Stummfilm-Drehbücher der Monumentalproduktionen „Sodom und Gomorrha“ (1922) und „Die Sklavenkönigin“ (1924) schrieb. 1924 ging V. nach Berlin und arbeitete i. d. F. für dt. Produktionsfirmen. Ab 1927 enger Mitarb. von Georg Wilhelm Pabst, trat er als Drehbuchautor zahlreicher dt. Stumm- und früher Tonfilme in Erscheinung. Er adaptierte Werke von Ilja Ehrenburg („Die Liebe der Jeanne Ney“, 1927) und Frank Wedekind („Die Büchse der Pandora“, 1929) für die Leinwand, verf. gem. mit Peter Martin Lampel das Drehbuch des Antikriegsfilms „Westfront 1918 – Vier von der Infanterie“ (1930), zeichnete gem. mit Béla Balázs und Léo Lania für die Filmadaption von Bertolt Brechts „Die Dreigroschenoper“ (1931) verantwortl. und wirkte auch am Drehbuch des dt.-französ. Bergarbeiterfilms „Kameradschaft“ (1931) mit.