Vécsey von Hernádvécse und Hajnácskeö, August Gf. (1776–1857), General

Vécsey von Hernádvécse und Hajnácskeö August Gf., General. Geb. Leszniów, Galizien (Lešniv, UA), 21. 8. 1776; gest. Wien, 15. 1. 1857; röm.-kath. Sohn des Off. und späteren FML Siegbert Frh. V. v. H. u. H. (geb. Waagneustadtl, Ungarn / Nové Mesto nad Váhom, SK, 22. 7. 1739; gest. Pest/Budapest, H, 30. 7. 1802) und von seiner Frau, geb. Zsófia Freiin Révay (geb. 15. 8. 1743; gest. 26. 9. 1791), Vater von →Karl Gf. V. v. H. u. H.; ab 1801 verheiratet mit Amalie Karoline Gfn. V. v. H. u. H., geb. Colson (1786–1826). – V. trat 1790 als Fähnrich beim Linien-IR Nr. 28 in die Armee ein, wechselte 1791 zum IR Nr. 47, avancierte noch im selben Jahr zum Unterlt. und diente anschließend beim Kürassierrgt. Czartoryski. 1793 Oblt. im Husarenrgt. Nr. 2, schlug er erfolgreich in der Nähe der Festung Landau den Feind in die Flucht. Ein Jahr später erfolgte seine Ernennung zum 2. Rtm. beim Husarenrgt. Nr. 4, dessen Inhaber sein Vater war. Anfang 1801 als Mjr. und Baon.kmdt. zu den Insurrektionstruppen transferiert, diente er ab Mai desselben Jahres wieder beim Husarenrgt. Nr. 4. Während des 3. Koalitionskriegs 1805 zum Obstlt. befördert, zeichnete er sich bes. beim Kampf um die Enns aus. Nach der Schlacht von Austerlitz wurde V. gem. mit 150 Husaren beauftragt, K. →Franz II. (I.) zu der Unterredung mit Napoleon I. in einer Mühle bei Nasedlowitz zu begleiten. 1807 wurde V. zum Husarenrgt. Nr. 8 transferiert; 1808 Obst. und Rgt.-Kmdt. Aufgrund seines Einsatzes bei der Schlacht bei Aspern wurde er 1809 außertourl. zum GM befördert. Während der Schlacht bei Wagram 1809 führte V. die Vorposten des 6. Armeekorps gegen die Dörfer Aspern und Essling an. 1813 kommandierte er eine Brig. der Armee von Innerösterr., 1814 kämpfte er in Italien erfolgreich gegen die Franzosen. Beim Rheinübergang bei Basel 1815 führte V. die Avantgarde der Hauptarmee; 1820 FML. Im April 1821 kommandierte V. eine Div. in Piemont gegen die Carbonari und besetzte das Kg.reich beider Sizilien mit seinen Truppen. 1840 Gen. der Kav., wurde er zum Kapitän der kgl.-ung. Leibgarde befördert. Nach Auflösung dieser Garde wurde V., der während seiner Laufbahn in 15 Feldzügen aktiv gekämpft hatte und den Feind oftmals zurückschlagen konnte, 1850 pensioniert. V. erhielt 1806 das Ritterkreuz des MMTO, 1815 den russ. St. Wladimir-Orden III. Kl., 1821 das Großkreuz des kgl. sardin. St. Mauritius- und Lazarus-Ordens sowie das Ritterkreuz des Johanniter-Ordens. 1813 wurde er in den Gf.stand erhoben, 1838 w. Geh. Rat und k. k. w. Kämmerer. Ab 1829 war V. der 2. Inhaber des Husarenrgt. Nr. 3 Erzhg. Ferdinand d’Este.

L.: Hirtenfeld; Wurzbach; A. Réfi, A császári-királyi huszárság törzstiszti kara a francia forradalmi és a napóleoni háborúk korában (1792–1815), 2014, S. 405ff.; KA, Wien.
(B. Lázár)   
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 15 (Lfg. 68, 2017), S. 206f.
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