Vejrych, Rudolf (1882–1939), Maler

Vejrych Rudolf, Maler. Geb. Bodenbach, Böhmen (Děčín, CZ), 18. 1. 1882; gest. Praha, Tschecho-Slowakei (CZ), 18. 2. 1939 (begraben: Kozlov, CZ). Sohn von Rudolf V., Bahnangestellter in Bodenbach, und Josephine V., geb. Dapezy, Bruder von Ela (Eliška) Vejrychová, 1900–30 verheiratete Švabinská (1878–1967), Vater der Schriftstellerin Zuzana Švabinská, geb. Procházková (1912–2004), Schwager des Malers Max Švabinský, der Zuzana 1945 adoptierte; 1912 bis ca. 1930 verheiratet mit Anna Vejrychová, geb. Procházková, die ab 1914 eine Liebesbeziehung zu Švabinský unterhielt und ihn schließl. heiratete, ab 1930 in 2. Ehe mit seiner ehemaligen Schülerin, der Malerin Božena Vejrychová-Solarová (1892–1978). – V. lebte ab 1884 in Prag und stud. 1897–1900 an der dortigen Kunstgewerbeschule (Umělecko-průmyslová škola) bei →Emanuel Krescenc Liška und →Felix Jenewein, 1900–04 an der Prager ABK bei →Maximilián Pirner. 1907 verbrachte er im Rahmen des Hlávka-Stipendiums fünf Monate in Paris. 1905–18 präsentierte er seine Arbeiten auf den Ausst. des Kunstver. für Böhmen (Krasoumná jednota). 1913–25 arbeitete V. als Red. der Z. „Topičův sborník literární a umělecký“, ab 1918 leitete er zusätzl. eine private Malschule in Prag (zu seinen Schülern gehörte z. B. Martin Benka). Die Sommermonate verbrachte V. mit seiner Familie in einem Landhaus in Kozlov auf der Böhm.-Mähr. Höhe, die ihn zu manchen seiner Gemälde inspirierte. Seit dem Aufenthalt in Paris war sein Stil stark von Pierre Bonnard und Édouard Vuillard geprägt, in den 1920er-Jahren orientierte er sich mehr an der von sozialkrit. Motiven geprägten Kunst, wobei die Farbskala seiner Gemälde kalt und trüb wurde. Ab Ende der 1920er-Jahre malte V. wieder in warmen und bunten Farben und setzte einen starken Akzent auf die Anordnung von Formen und Farben auf der Fläche; die Arbeiten dieser Periode orientierten sich an Henri Matisse bzw. Paul Cézanne. V.s Œuvre befindet sich u. a. in der Galerie hlavního města, in der Národní galerie (beide Prag), in der Oblastní galerie in Liberec und in der Městská galerie in Litomyšl. Ab 1920 war er Mitgl. des S.V.U. Mánes (Vereinigung bildender Künstler Mánes); 1936 wurde er für seine Gesamtausst., die dort 1935 stattgefunden hatte, mit dem 2. Jahrespreis der Česká akad. věd a umění ausgez.

L.: Toman; Vollmer; Who’s Who in Central and East-Europe 1933/34, ed. St. Taylor, 1935; Zd. Malinová, R. V. 1882–1939, Praha 1982 (Kat.); Zd. Manoušková, R. V. Výbor z díla, Litomyšl 1989 (Kat.); Z. Švabinská, Světla paměti, 2002, passim; Malíř R. V. (1882–1939) v článcích historiků umění a vzpomínkách. Soupis díla, ed. V. Ševčík, 2004; Nová enc. českého výtvarného umění, Erg.bd., 2006; Malíř R. V., ed. V. Ševčík – Zd. Manoušková, Kroměříž 2006 (Kat.); V. Ševčík, Švabinský, Vejrychovi a Kozlov, 2007; ders., R. V. 1882–1939. Obrazy, k 130. výročí Vejrychova narození, Praha 2013 (Kat.).
(R. Janás)   
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 15 (Lfg. 68, 2017), S. 219
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