Viehaus, Claudius (Joseph) (1827–1886), Naturwissenschaftler

Viehaus Claudius (Joseph) OSB, Naturwissenschaftler. Geb. Kremsmünster (OÖ), 28. 12. 1827; gest. ebd., 27. 7. 1886; röm.-kath. Sohn des Tagelöhners Joseph V. und der Magdalena V., geb. Dermoux. – V. besuchte ab 1838 das Stiftsgymn. Kremsmünster, wo er 1846 die Reifeprüfung ablegte und im selben Jahr in das dortige Benediktinerkloster eintrat. 1847–51 stud. er Theol. in Linz, legte 1850 die Profess ab und wurde 1851 zum Priester geweiht. Im selben Jahr Kooperator in Thalheim sowie 1853–55 in Kirchham, wurde V. 1856 zunächst Hilfspfarrer in Pfarrkirchen im Mühlkreis und Neuhofen im Innkreis, dann Kooperator in Vorchdorf. Ab 1864 im Stift Kremsmünster tätig, unterrichtete er bis 1871 in Nachfolge von →Gotthard P. Hofstädter als Autodidakt Naturgeschichte am Stiftsgymn., 1865–82 zudem Stenographie. Ab 1871 war V. als Küchenmeister im Stift eingesetzt. Er beschäftigte sich viele Jahre wiss. mit nomenklator. Stud. und sammelte Pflanzen- und Tiernamen. Als Ms. befinden sich heute im Stift Kremsmünster sein „Nomenclator botanicus“ (332 Schachteln zu je rund 400 Bll.) und „Nomenclator zoologicus“ (32 Schachteln zu je rund 400 Bll.) sowie eine Smlg. von rund 3.500 zumeist oö. Käferarten. Gedruckte wiss. Arbeiten von V. existieren nicht. Er war ab 1864 Mitgl. der Zoolog.-Botan. Ges. in Wien.

L.: Linzer Volksbl., 28. 7. 1886; E. Hipel, Album Benedictinum, 1869, S. 144; W. Dannerbauer, Chronolog. Necrologium der seit 1785 in der Diöcese Linz verstorbenen geistl. Personen, 1887, S. 216; Stud. und Mitt. aus dem Benediktiner- und dem Cistercienser-Orden 8, 1887, S. 251; L. Guppenberger, Bibliographie des Clerus der Diözese Linz von deren Gründung bis zur Gegenwart 1785–1893, 1893; Botanik und Zool. in Österr. in den Jahren 1850 bis 1900, 1901, s. Reg.; Pfarre Kremsmünster, OÖ.
(M. Svojtka)   
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 15 (Lfg. 68, 2017), S. 271
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