Viraág (Virág), J. Béla; bis ca. 1884 Jaskula, Ps. Dubonai Pál (1863–1936), Journalist und Schriftsteller

Viraág (Virág) J. Béla, bis ca. 1884 Jaskula, Ps. Dubonai Pál, Journalist und Schriftsteller. Geb. Felsőmotesic, Ungarn (Motešice, SK), 19. 10. 1863; gest. Budapest (H), 9. 6. 1936; röm.-kath. Nachfahre einer aus Polen stammenden Familie. Sohn des Rechtsanwalts und Honvéd-Off. Antal Jaskula (gest. Bán, Ungarn / Bánovce nad Bebravou, SK, Mai 1906) und dessen Frau Ilona Jaskula, geb. Grotkovszky, verwandt mit →József Katona; verheiratet mit Irma V., geb. Hoffenberg (gest. Budapest, 9. 10. 1935). – Nach dem Schulbesuch in Trentschin, Pressburg und Kremnitz stud. V. Architektur an der TU Budapest, brach jedoch 1884 das Stud. ab und schlug im selben Jahr als Mitarb. des illustrierten belletrist. Wochenbl. „Ország-Világ“ die Journalistenlaufbahn ein. I. d. F. bei den Tagesztg. „Egyetértés“ und „Kis Újság“ tätig, fungierte er als Korrespondent des ab 1891 unter der Leitung von →Albert Gf. Apponyi erschienenen „Magyar Hírlap“ sowie als Red. des 1891–1905 publ. Wochenbl. „Független Ujság“. 1893–97 war V. verantwortl. Red. des von →Tivadar Puskás v. Ditró erfundenen „Telefon-Hirmondó“, eines Telephonprogramms, das neben Nachrichten und aktuellen Börsenkursen auch Nachmittagskonzerte und Opernauff. übertrug. Zunächst nur in Budapest, später auch in Wien und Berlin eingeführt, blieb dieser Vorläufer des Radios in der ung. Hauptstadt bis 1943 in Betrieb. 1897 übernahm V. die Chefred. der von →Kálmán Tóth gegr. literar. Tagesztg. „Fővárosi Lapok“, die er – zeitweise unter dem Titel „Uj Fővárosi Lapok“ – bis 1902 hrsg. V., der ab 1903 in Ofen lebte, gründete und red. 1903–36 (mit Unterbrechungen) das Lokalbl. „Budai Napló“, in dem er in erster Linie Fragen der Stadtentwicklung thematisierte. Aufgrund von Gesetzesverstößen von der Polizei gesucht, floh V. 1905 nach Siebenbürgen, wo er bis zu seiner Verhaftung 1907 in Kronstadt unter dem Decknamen Horváth István lebte. Bald entlassen, kehrte er nach Budapest zurück und red. 1908–09 die kurzlebige polit. Tagesztg. „Déli Ujság“. V. war auch schriftsteller. tätig und veröff. Ged. („Egy év története versekben 1890“, 1891; „Románcok“, 1897), Erz. („A rózsák betege és egyéb történetek“, 1891) und Romane („Afrikai királyság“, 2 Bde., 1898; „A csók bolondja“, 1905, erschienen in der Z. „Képes Családi Lapok“; „A trón bolondja“, 1907).

L.: Das geistige Ungarn; M. Életr. Lex.; M. Irodalmi Lex. I, II (m. B.); Pallas; Szinnyei; ÚMÉL; Who’s Who in Central and East-Europe 1933/34, ed. St. Taylor, 1935; M. Vértesy, in: Budapest 10, 1972, Nr. 11, S. 42f.; Budapest lex., ed. Gy. Bernát, 1973; P. Gulyás, Magyar írók élete és munkái 15, 1993; Új magyar irodalmi lex. 3, 2. Aufl. 2000.
(Á. Z. Bernád)   
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 15 (Lfg. 68, 2017), S. 290
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