Vujatović-Šarov Andrija (Andrea, Andreas), Jurist und Politiker. Geb. Knin, Dalmatien (HR), 15. 2. 1841; gest. ebd., 15. 11. 1924 (begraben: Vrbnik, HR); serb.-orthodox. Sohn von Elias V.-Š. (gest. vor 1863). – V. maturierte am Gymn. in Zara und stud. anschließend 1864–67 Rechtswiss. in Wien. Ab 1880 war er als Notar in Kistanje tätig. Ende 1881 zog er nach Knin, wo er ebenfalls als Notar wirkte und das Amt des Gmd.vorstehers übernahm. Als Gründungsmitgl. der Volkspartei (Narodna stranka) in Dalmatien saß er 1876–83 als Abg. im dalmatin. LT. Nach der Spaltung der Volkspartei gründete er 1880 gem. mit anderen Serben die Serb. Volkspartei (Srpska narodna stranka). 1901–07 war V. Mitgl. des AH des RR (Südslaw. Fortschrittsklub). Als Antwort auf die Fiumaner Resolution von 1905 initiierte und unterzeichnete V. im Oktober desselben Jahres die sog. Zara-Resolution, ein Abkommen über die künftige Zusammenarbeit zwischen serb. und kroat. Parteien. Wegen Auseinandersetzungen in Zusammenhang mit der Wahlreform legte V. im Mai 1906 seine Mitgl.schaft im betreffenden Ausschuss gem. mit vier weiteren Abg. nieder. Nach seinem Ausscheiden aus dem RR 1907 war er erneut als Notar und Gmd.vorsteher in Knin tätig. V. war Mitgl. der 1891 gegr. Notariatskammer von Zara. 1901 gehörte er zu den Mitbegründern der Ztg. „Primorski srpski list“. Er war sozial sehr engagiert und setzte sich nicht nur für die nationalen Rechte der Serben, sondern auch für die wirtschaftl. Entwicklung Dalmatiens ein. Dabei stand er in enger Beziehung zu anderen in Wien wirkenden dalmatin. Serben sowie v. a. zu dem serb.-orthodoxen Bischof von Dalmatien Nikodim Milaš. Ab 1897 war V. in leitender Funktion im serb. Kulturver. Srpsko bratstvo (Serb. Bruderschaft) in Spalato tätig, ab 1905 fungierte er als Vorstandsmitgl. der Wohltätigkeitsorganisation Zadruga sestara srpkinja in Knin. V. wurde 1906 das Ritterkreuz des Franz Joseph-Ordens verliehen, 1912 erhielt er zudem den montenegrin. Danilo-Orden III. Kl.