Vujić Vikentije (Vasilije, Vaso), Bischof und Theologe. Geb. Dalj (HR), 29. 1. 1874; gest. Topola, Kg.reich Jugoslawien (SRB), 18. 8. 1939 (begraben: Vršac, SRB); serb.-orthodox. Sohn des Ökonomen Gregor V. (gest. um 1896). – V. maturierte 1892 am Obergymn. in Esseg und absolv. anschließend 1892–97 ein Jus-Stud. in Wien. Als Stipendiat des Patriarchen Georgije Branković stud. er i. d. F. an der griech.-orthodoxen theol. Fak. der Univ. Czernowitz, wo er zum Dr. theol. prom. wurde. 1903 trat er in das Kloster Šišatovac nördl. von Sremska Mitrovica ein und nahm den Ordensnamen Vikentije an. Nach der Diakon- und der Priesterweihe fungierte er als Untersekr. der Erzdiözese Karlowitz. 1903–14 unterrichtete er allg. Kirchengeschichte, Geschichte der serb.-orthodoxen Kirche sowie Kirchenrecht am Priesterseminar in Karlowitz. Nach Gründung des Karlowitzer theol. Seminars (1904) lehrte er ebd. als ao. Prof. Kirchenrecht, Pädagogik und Katechismus und fungierte als Präfekt; 1906 o. Prof., 1907 Vorsteher, 1914–20 Rektor. Nach Wiederherstellung der serb. kirchl. Organisation und eines gesamtserb. Patriarchats wurde V. zum Bischof von Zahumlje und der Herzegowina gewählt, nahm dieses Amt jedoch nicht an. Er war Mitgl. diverser Komm. im Zusammenhang mit der Lehrer-, Priester- und Mönchsausbildung und 1925–31 Supervisor für die Sekundarschulbildung in der ehemaligen Diözese Karlowitz. 1931 erfolgte seine Weihe zum Tit.bischof, ein Jahr später jene zum Bischof. 1932–36 lehrte er als Hon.prof. Kirchenrecht an der Univ. Belgrad. Nach dem Ableben von Bischof Georgije Letić hatte er ab 1936 bis zu seinem Tod das Amt des Banater Bischofs mit Sitz in Vršac inne. Er verstarb auf einer Fahrt vom Kurort Soko Banja nach Belgrad. V. gehörte zu den gebildetsten Mitgl. des serb. Episkopats, war polyglott und verfügte über fundierte theol., phil., pädagog., literar. und jurid. Kenntnisse. Seine Privatbibl. zählte zu den größten des Landes. V. war Mitgl. der Matica srpska und Inhaber des Sava-Ordens IV. Kl.