Wallis Georg Gf. von, General. Geb. Kolleschowitz, Böhmen (Kolešovice, CZ), 23. 4. 1856; gest. Wien, 13. 12. 1928; röm.-kath. Sohn des Herrschaftsbesitzers Friedrich Gf. v. W. (geb. Prag, Böhmen / Praha, CZ, 15. 1. 1800; gest. Kolleschowitz, 31. 5. 1878) und von dessen Frau Franzisca de Paula Dorner (geb. Napajedl, Mähren / Napajedla, CZ, 6. 12. 1818; gest. Prag, 7. 1. 1893), Bruder u. a. des Off. und Politikers Karl Gf. v. W. (geb. Prag, 26. 7. 1837; gest. Kolleschowitz, 3. 11. 1917), entfernt verwandt mit →Joseph Gf. v. Wallis; ab 1886 verheiratet mit Sophie Gfn. v. W., geb. Gfn. Pálffy v. Erdőd (geb. Graz, Stmk., 28. 2. 1865; gest. Wien, 8. 11. 1933). – Nach dem Besuch des Gymn. frequentierte W. 1871–72 die Theresian. Militärakad. in Wr. Neustadt. Ohne diese abzuschließen, wurde er 1874 in das Dragonerrgt. 13 assentiert, legte im selben Jahr die Kadettenprüfung in Prag ab und trat als Kadett in das Husarenrgt. Nr. 11 ein. 1875 Lt., besuchte er 1875–76 die Brig.off.schule in Klattau sowie 1876–77 jene in Dobrzan. 1879–83 war W. als Erzieher der Erzhg. →Franz Ferdinand und →Otto dem Hofstaat zugeteilt; 1880 Oblt. 1884 in Truppenverwendung, frequentierte er 1885 die Armeeschießschule in Bruck an der Leitha. 1887–88 beurlaubt, wurde er 1889 zum Rtm. 2. Kl. sowie 1891 zum Rtm. 1. Kl. befördert. 1895–1907 war W. mit der Leitung der Erziehung des späteren K. →Karl betraut. In dieser Zeit avancierte er 1898 zum Mjr., 1902 zum Obstlt. und 1905 zum Obst. 1907 wurde er Gardelt. bei der Ersten Arcièrenleibgarde; 1911 GM, trat er 1913 i. d. R. und erhielt noch 1916 den Titel eines FML. Ab 1917 war er Besitzer des Fideikommisses Kolleschowitz. Im selben Jahr wurde er zum HH-Mitgl. auf Lebenszeit ernannt und gehörte der Gruppe der Rechten an. W., der als enger Vertrauter K. Karls galt, wurde u. a. 1907 Ritter des Leopold-Ordens, erhielt 1918 das Komturkreuz des Franz Joseph-Ordens mit dem Stern und der Kriegsdekoration und wurde 1919 zum Ritter des Goldenen Vlieses ernannt. 1916 Geh. Rat.