Warhanek Wilhelm Friedrich, Journalist, Fachschriftsteller und Lehrer. Geb. Iglau, Mähren (Jihlava, CZ), 3. 9. 1828; gest. Wien, 27. 1. 1894 (begraben: Kaltenleutgeben, Niederösterreich); röm.-kath. Sohn des Uhrmachers Joseph Warhanek. – Nach Besuch des Gymnasiums (1839–44) absolvierte W. die philosophischen Jahrgänge an der Universität Wien, studierte dort 1850–52 Geographie und Geschichte und unterrichtete vorerst als supplierender, ab 1853 als wirklicher Lehrer Geographie und Geschichte an der Schottenfelder Realschule, danach an der Landstraßer Oberrealschule. In dieser Funktion verfasste er das zweibändige „Lehrbuch der Erdbeschreibung für Mittelschulen“ (1857) und setzte das von →Adolf Schmidl 1837–43 begonnene, unvollendete zweibändige Werk „Das Kaiserthum Oesterreich. Geografisch, statistisch, topografisch …“ (1857) fort. Ab Beginn der 1860er-Jahre trat er auch als Publizist hervor und veröffentlichte v. a. volkswirtschaftliche Artikel („Kleine Beiträge zur Charakteristik der österreichisch-ungarischen Volkswirthschaft“, in: Dreiundzwanzigster Jahres-Bericht der kaiserl. kön. Ober-Realschule im III. Bezirk … in Wien … 1873–74, 1874), häufig für „Die Debatte“ bzw. deren Nachfolgerin „Die Tagespresse“. Nach seiner Pensionierung fungierte er als volkswirtschaftlicher Redakteur für das „Fremden-Blatt“. W. war ab 1859 Mitglied, ab 1890 Präsident des Journalisten- und Schriftsteller-Ver. „Concordia“, ab 1891 Mitglied des Vereins zur Abwehr des Antisemitismus und Mitglied des österreichischen Fachschriftsteller-Verbands.