Wéber (Weber) Antal (Anton), Architekt. Geb. Pest (Budapest, H), 9. 10. 1823; gest. Budapest (H), 4. 8. 1889. Sohn des Spenglermeisters Joseph W. – W. besuchte das Piaristengymn., 1835–39 die städt. Zeichnungsschule bei Leonard Landau in Pest und praktizierte anschließend bei →Josef Hild sowie später als Bauleiter beim Dom von Gran. 1842–45 stud. er in Wien an der ABK bei →Peter Nobile und 1845–46 Elementarmathematik am polytechn. Inst. 1847 suchte er vergebl. um Aufnahme in die Pester Baumeister- und Steinmetz-Zunft an. Nach der Revolution von 1848/49 arbeitete W. als Zeichenlehrer bei verschiedenen adeligen Familien; so zählte etwa →Gyula Gf. Szapáry v. Szapár, Muraszombat u. Szécsisziget zu seinen Schülern. Ab Beginn der 1850er-Jahre selbstständig, übernahm er Aufträge für Palais, Schlösser und Residenzen sowohl für Magnaten (u. a. gem. mit Miklós Ybl Schloss Zichy, 1858, Nagy Hörcsök puszta; Schloss Erdődy, 1862–64, Rothenthurm; Schloss Esterházy, Galánta) als auch für das Großbürgertum (Familien Gschwindt, Neuwelt, Neuschloß), die er anfangs im romant. und später im Neorenaissance-Stil ausführte. Ab 1881 als Architekt beim kgl. ung. Min. für Cultus und Unterricht tätig, entwarf er zahlreiche Univ.gebäude, so etwa in Budapest den Zentralbau der med. Fak. (1881–84), das zoolog. und mineralog. Inst. (1881–84), das Zentralgebäude der Univ. (1886–89; begonnen von →Antal Szkalnitzky) und das chem. Inst. in Klausenburg (gem. mit →Gyula Kolbenheyer). Als Mitgl. mehrerer Fachgremien bzw. des hauptstädt. Ausschusses in den 1870er- und 1880er-Jahren war er an verschiedenen städtebaul. Aufgaben sowie öff. Gebäuden (Akad. der Wiss., Parlament) beteiligt. W. war ab 1885 Mitgl. des Österr. Ing.- und Architekten-Ver., zählte zu den Initiatoren des entsprechenden Ver. in Ungarn und war Mitgl. des Landes-Kunst-Rats und des kgl. ung. technolog. Gewerbe-Mus. Oberbaurat W. erhielt 1886 den Orden der Eisernen Krone III. Kl.