Weber, Wilhelm (Franz Maria) (1852–1929), Admiral

Weber Wilhelm (Franz Maria), Admiral. Geb. Gmünd (Niederösterreich), 30. 9. 1852; gest. Salzburg (Salzburg), 25. 11. 1929; röm.-kath. Sohn des Wirtschaftsrats und Güterschätzers Wilhelm Weber; ab 1897 verheiratet mit Margarethe Weber, geb. Heksch. – Nach dem Besuch der Oberrealschule trat W. 1869 als Seeaspirant in die Kriegsmarine ein. Im Zuge seiner Ausbildung machte er 1871–73 auf der Schraubenkorvette „Fasana“ eine Reise nach Ostasien mit und legte dann die Seeoffiziersprüfung ab; 1873 Linienschiffsfähnrich. 1874–76 diente er als Kompanieoffizier im Matrosenkorps in Pola und war danach in ständigem Wechsel kurz eingeschifft bzw. an Land beim Seearsenal sowie beim Matrosenkorps in Verwendung, was ihm in der Folge – trotz Zuverlässigkeit und Gewissenhaftigkeit – den Vorwurf geringer seemännischer Kenntnisse eintrug; 1882 Linienschiffsleutnant 2. Klasse, 1885 1. Klasse. Nach Absolvierung des Torpedo- und Seeminenkurses 1888 erhielt er 1889 für einen Monat das Kommando über das Torpedoboot „Uhu“ und nahm 1892/93 als Gesamtdetailoffizier auf der Schraubenkorvette „Frundsberg“ an einer Reise nach Südafrika und Nordamerika teil. 1894–96 kommandierte er das Kasernschiff „Bellona“, 1896 das Torpedofahrzeug „Satellit“ und 1897 das Maschinen- und Heizerschulschiff „Lussin“. Wesentlich bedeutender war jedoch sein Einsatz als Kommandant der Kreuzer „Aspern“ bzw. „Kaiserin Elisabeth“ im Rahmen des 1900–01 zur Bekämpfung des sogenannten Boxeraufstands nach China entsandten Geschwaders unter →Rudolf Graf von Montecuccoli degli Erri, wobei er sich sehr bewährte; 1900 Linienschiffskapitän. Danach diente W. nur noch an Land, als Verteidigungsbezirkskommandant in Castelnuovo an der Bucht von Cattaro (1903–05), als Präses der Maritim-technischen Kontrollkommission und als Seebezirkskommandant in Triest 1905–07; 1905 Kontreadmiral. Danach wurde er mit Vizeadmirals-Charakter pensioniert. 1893 erhielt er den Orden des Strahlenden Sterns von Sansibar II. Klasse, 1906 den russischen St. Stanislaus-Orden II. Klasse und 1907 den Orden der Eisernen Krone III. Klasse.

L.: B. Dittrich, in: Oesterreichische Wehrzeitung 11, 1930, S. 6; A. Schmidt-Brentano, Die österreichischen Admirale 2, 2000, S. 196ff. (mit Bild); KA, Wien; Pfarre Gmünd-St. Stephan, Niederösterreich.
(A. Schmidt-Brentano)   
Zuletzt aktualisiert: 15.12.2020  
PUBLIKATION: ÖBL Online-Edition, Lfg. 9 (15.12.2020)