Weisz, Max (Miksa) (1872–1931), Rabbiner und Theologe

Weisz Max (Miksa), Rabbiner und Theologe. Geb. Budapest (H), 22. 10. 1872; gest. ebd., 15. 7. 1931; mos. Sohn des Talmudisten Josef W. und der Josefa W., geb. Huebsch, der Schwester von →Adolph Huebsch. – W. wurde am Budapester Rabb.seminar ausgebildet und stud. anschließend an der Univ., wo er 1895 mit einer preisgekrönten Abh. über die Autorschaft und Red. des Machzor Vitry prom. wurde. Damit gehörte er zur ersten Generation akadem. ausgebildeter Religionspädagogen an der Pester Israelit. Gmd. Von 1898 bis zu seinem Tod wirkte er als Religionslehrer an mehreren staatl. und konfessionellen Schulen der ung. Hauptstadt. 1908 erfolgte seine Berufung zum ersten Rabb. der neu erbauten Synagoge an der Aréna út in einem Arbeiterviertel von Budapest, wo er sich im Jugend-, Frauen- und Kulturver.wesen engag. Er setzte sich auch für die Bibl. der Kultusgmd. ein und führte im Auftrag der MTA die Katalogisierung und Aufbereitung des Nachlasses →David Kaufmanns durch („Katalog der hebräischen Handschriften und Bücher in der Bibliothek des Professors Dr. David Kaufmann S. A.“, 1906; „Geniza-Fragmente der Bibliothek David Kaufmann S. A. im Besitze der Ungarischen Akademie der Wissenschaften“ 1, 1924), was ihm internationales Ansehen verschaffte. Weiters verf. er Beitrr. für die „Jewish Encyclopedia“ (1901–06) und Aufsätze aus den Bereichen Religions- und Liturgiewiss., Geschichte und Kulturgeschichte für ung. und internationale Organe. Ein bes. Anliegen war ihm die Vermittlung zeitgenöss. jüd. Moralliteratur an seine ung. Landsleute. 1917 wurde er zum Prof. der Landesrabb.schule berufen, wo er bis zu seinem Tod unterrichtete. W. war an der Errichtung des Budapester Jüd. Mus. beteiligt und verf. 1910 den Aufruf, der zur Schaffung des Bestandsgrundstocks führte. Für den ersten Kat. der Smlg. (1915–16) erstellte er die Beschreibung der Bücher, Hss. und Thoravorhänge. 1921 übernahm er die Leitung des Mus. und fungierte als dessen Dir. Bes. Wert legte er dabei auf die Smlg. schriftl. Dokumente, die von den weitgefächerten gesellschaftl. Tätigkeiten der Juden in Ungarn und ihrer allmähl. sozialen Besserstellung zeugen.

Weitere W.: Etika a talmudban, 1920 (gem. m. S. Hevesi – L. Blau); Zsidó Etika, 1923.
L.: Enc. Jud.; J. Zsoldos, Harminc év Isten szolgálatában 1895–1925. W. M. …, 1925; Zs. Grossmann, in: Magyar Zsidó Szemle 48, 1931, S. 297ff.; L. Salgó, ebd., S. 314ff.
(K. Fenyves)   
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 16 (Lfg. 70, 2019), S. 101f.
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