Werian, Rudolf; bis 1919 Wiszkocsil (1870–1925), Architekt

Werian Rudolf, bis 1919 Wiszkocsil, Architekt. Geb. Reindorf, NÖ (Wien), 14. 3. 1870; gest. Wien, 17. 8. 1925; röm.-kath. Aus bescheidenen Verhältnissen stammend. Sohn des aus Budapest zugezogenen Baumeisters Alexander Wiszkocsil und der Leopoldine Wiszkocsil, geb. Prandl, Bruder des Architekten Alexander Wiszkocsil; ab 1898 verheiratet mit Adele W. – W. stud. nach Absolv. der Staatsgewerbeschule 1889–92 an der Wr. ABK (1892 Gundel-Preis) bei →Friedrich Frh. v. Schmidt und →Victor Luntz und beschäftigte sich dabei v. a. mit dem mittelalterl. Kirchenbau. Nach einigen Praktika war er ab Mitte der 1890er-Jahre freiberufl. tätig und errichtete neben einigen Wohnbauten mehrere Kirchen, zumeist in Zusammenarbeit mit →Karl Schaden (u. a. die Kirche in Klivodyn, 1906). Ab 1910 als Bauass. im Min. für öff. Arbeiten angestellt, war er insbes. mit der Planung der Alt-Ottakringer Pfarrkirche befasst (1910–12). Dieses Projekt, das stilist. zwischen historist. Reminiszenzen und secessionist. Einflüssen oszillierte, sollte sein Hauptwerk bleiben. Da W. als beamteter Architekt tätig war, ist sein Œuvre bis auf einige Villen (Villa Wiszkocsil, 1910, Wien 16) und Wohnhausanlagen (etwa jene der Straßenbahner, 1923, Wien 13, gem. mit Friedrich Tomasovsky) nicht namentl. dokumentiert. 1919 wurde er in das Min. für Handel und Gewerbe übernommen. Ab 1907 war W. Mitgl. der Wr. Bauhütte und erhielt 1914 das Goldene Verdienstkreuz mit der Krone.

Weitere W. (s. auch Architektenlex.): Villa, 1910 (Wien 13); Einfamilienhaus, 1913 (Wien 14); Siedlung, 1925 (Wien 22).
L. (tw. unter Wiszkocsil): W. Bandion, Steinerne Zeugen des Glaubens, 1989, s. Reg.; N. Nemetschke – G. Kugler, Lex. der Wr. Kunst und Kultur, 1990, S. 14f.; F. Achleitner, Österreichische Architektur im 20. Jh. 3/2, 1995, S. 22, 156; I. Scheidl, Schöner Schein und Experiment, 2003, S. 136ff.; Architektenlex. Wien 1770–1945 (online, m. W., Zugriff 30. 8. 2018); ABK, Pfarre Altottakring, Pfarre Reindorf, alle Wien.
(U. Prokop)   
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 16 (Lfg. 70, 2019), S. 132
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