Willi, Dominikus (Martin Karl) (1844–1913), Bischof und Ordensmann

Willi Dominikus (Martin Karl) OCist, Bischof und Ordensmann. Geb. Ems (Domat/Ems, CH), 20. 4. 1844; gest. Limburg, Dt. Reich (D), 6. 1. 1913; röm.-kath. Sohn des in kgl. neapolitan. Diensten stehenden Off. Leonhard W. und der Anna W., geb. Bieler. – Nach dem Besuch des Stiftsgymn. der Benediktiner in Einsiedeln trat W. in das Zisterzienserpriorat Mehrerau bei Bregenz ein. Ab 1863 stud. er Theol. in Einsiedeln, ab 1865 in Mehrerau. Nach seiner Priesterweihe in Mehrerau (1867) war er dort 1868–75 als Präfekt des Gymn. bzw. der Lehr- und Erziehungsanstalt tätig, ehe er 1875–88 als Rektor der Lateinschule und des Gymn. fungierte. Daneben war er 1877 Bursarius, 1879–88 Prior substit., 1886–88 Vestiarius sowie zeitweilig Doz. der Kirchengeschichte und Magister der Laienbrüder. 1889 als Prior und Administrator in die neu gegr. Abtei Marienstatt in Nassau entsandt, wurde er ebd. 1889 erster Abt. 1893–98 Ass. der schweizer.-dt. Cisterzienser-Congregation, assistierte er als Abt von Marienstatt im Kloster Mehrerau 1893 bei der Abtweihe von Laurentius Wocher und arbeitete gem. mit diesem die neuen Statuten der Mehrerauer Kongregation aus. Nach dem Tod Wochers leitete W. 1895 die Abtwahl von →Augustin Stöckli. Im Juni 1892 wurde W. zum Bischof von Limburg gewählt. Dort bemühte er sich u. a. um den Ausbau diverser kath. Einrichtungen (Priesterseminar, Klöster).

L.: Gatz, Bischöfe (m. B.); L. Rapp, Topograph.-hist. Beschreibung des Gen.vikariates Vbg. 2, 1896, S. 592ff.; Mehrerauer Grüße, NF 1, 1954, S. 164, 176; Jb. des Bistums Limburg, 1963, S. 76ff.; O. Renkhoff, Nassauische Biographie, 1992.
(M. Fliri)   
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 16 (Lfg. 71, 2020), S. 225f.
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