Wiser, Friedrich Ritter von; bis 1867 Wieser (1835–1907), General

Wiser Friedrich Ritter von, bis 1867 Wieser, General. Geb. Stanislau, Galizien (Ivano-Frankivsʼk, UA), 26. 5. 1835; gest. Obermais, Tirol (Meran/Merano, I), 19. 12. 1907; evang. AB. Sohn eines k. k. Hptm., Vater u. a. des Landwehrlt. und Diplomaten Konrad Ritter v. W. (geb. Wien, 24. 10. 1869) und des Konzeptspraktikanten bei der Landesregierung in Klagenfurt Friedrich Ritter v. W. (geb. Miskolcz/Miskolc, H, 5. 4. 1882); ab 1868 mit Amalie Edle v. W., geb. Hesse (geb. Kopenhagen/København, DK, 18. 2. 1847; gest. Krakau, Galizien / Kraków, PL, 21. 3. 1875), ab 1880 mit Helene Edle v. W., geb. Freiin d’Elvert (geb. Brünn, Mähren / Brno, CZ, 28. 2. 1855), verheiratet. – Mit zwölf Jahren Zögling der Theresian. Militärakad. in Wr. Neustadt, kam W. 1854 als Lt. 2. Kl. zum Pionier-Korps. 1854–56 besuchte er die Kriegsschule in Wien. 1858 zum Oblt. befördert, wurde W. zum Jägerbaon. Nr. 6 versetzt. Im April 1859 teilte man ihn mit der Beförderung zum Hptm. dem Gen.stab zu. Den Feldzug in Italien machte er im Hauptquartier des VI. Armeekorps mit, anschließend war er mit Mappierungsarbeiten in Ungarn betraut. Anfang 1861 für einige Monate im Kmdo. der 2. Armee in Italien, kam W. danach zum Brig.kmdo. in Verona. 1863/64 im Dion.büro des Gen.stabs verwendet, folgte die Einteilung im Hauptquartier des VI. Armeekorps in Schleswig. 1864 zeichnete sich W. im Dt.-Dän. Krieg während der Unternehmung gegen die Nordfries. Inseln bes. aus, ebenso in mehreren Gefechten 1866 als Gen.stabsoff. bei der Brig. →Friedrich Frh. v. Mondels des X. Armeekorps der Nordarmee von →Ludwig Benedek v. Felsö-Eör sowie in der Schlacht bei Königgrätz. Nach Rekognoszierungen für das Landesbeschreibungsbüro in Wien wurde W. 1868 zum Mjr. befördert und als Gen.stabschef der 1. Inf.div. verwendet. Im Mai 1869 kehrte er wieder ins Landesbeschreibungsbüro zurück, das er auch acht Monate lang leitete. Der Ernennung zum Obstlt. folgte im November 1872 die Einteilung als Kmdt. des I. Baon. des IR Nr. 40. W. führte interimist. wiederholt das Rgt., ehe er 1875 zum Res.kmdt. des IR Nr. 55 ernannt wurde. Nach der Beförderung zum Obst. erfolgte 1876 die Zuweisung zum Gen.stabsbüro, wo er für operative und bes. Aufgaben verwendet wurde. Im November 1877 wurde W. Gen.stabschef beim Gen.kmdo. Brünn. Mit seiner Ernennung zum Kmdt. der 30. Inf.brig. kehrte er im Mai 1881 wieder zur Truppe zurück. Anfang November 1881 wurde er schließl. zum GM ernannt. Mit April 1882 zur 63. Inf.brig. übersetzt, wurde W. mit Oktober desselben Jahres mit Wartegebühr beurlaubt und 1884 als invalid pensioniert. Hist. und militärgeschichtl. interessiert, war er Mitgl. der Geograph. Ges. sowie des Wiss. Clubs in Wien. Er erhielt u. a. 1864 den Orden der Eisernen Krone III. Kl. (1867 Ritterstand), 1877 den russ. St. Annen-Orden II. Kl., den preuß. Roten Adler-Orden II. Kl., das Kommandeurkreuz des Ordine della Corona d᾽Italia sowie 1878 das Off.kreuz der Ehrenlegion.

W.: Die Besetzung der nordfries. Inseln im Juli 1864, 1864.
L.: WZ, 3. 3. 1867; NFP, 25. 5. 1905 (Abendbl.), 22. 12. 1907; Wurzbach; H. Koehn, Die Nordfries. Inseln, 4. Aufl. 1954, S. 116; C. F. Buchholz, Sylt, 2014, S. 109 (m. B.); KA, Wien.
(G. Artl)   
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 16 (Lfg. 71, 2020), S. 278f.
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